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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Bilaterale Lungentransplantation mit einer interventionellen Lungenunterstützung mittels Novalung

Meeting Abstract

  • B. Redwan - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • A. Dakkak - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • P. Zahn - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • H. Van Aken - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • H.-H. Scheld - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • K. Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP8

doi: 10.3205/10dgt037, urn:nbn:de:0183-10dgt0372

Published: September 30, 2010

© 2010 Redwan et al.
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Hintergrund: Der Einsatz einer extrakorpuralen Zirkulation ist während einer Lungentransplantation in Patienten mit schwergradiger respiratorischer Einschränkung erforderlich. Allerdings ist der Einsatz einer solchen Unterstützung (z.B. HLM, ECMO) mit einigen Komplikationen verbunden.

Methodik: Eine bilaterale Lungentransplantation wurde bei einem 50-jährigen Patienten mit Lungenfibrose im Endstadium in unserem Zentrum durchgeführt. Der Patient war aufgrund eines respiratorischen Versagens für 16 Tage vor der Transplantation intubiert. Auf der Intenstivstation wurde eine interventionelle Lungenunterstützung (Novalung) bei einer ausgeprägten Hyperkapnie (pCO2=128 mmHg) in den Leistengefäßen (15/17 Fr) implantiert. Eine ausreichende Oxygenierung (pO2=104 mmHg) wurde bei einer FiO2 von 1,0 erreicht Die Lungentransplantation wurde mittels bilateraler antero-lateraler Mini-Thorakotomie durchgeführt.

Ergebnisse: Am Beginn des Eingriffs lagen die Blutgaswerte im Normalbereich bei einer FiO2 von 1,0 (pO2=104, pCO2=40 mmHg) Niedrigdosierte Katecholamine wurden verabreicht. Für die Antikoagulation war eine minimale Heparinisierung erforderlich, um einen PTT-Wert von 40–50 zu erreichen. Die Einzellungenbeatmung der linken Lunge wurde während der Transplantation der rechten Lunge unter NO Inhalation und Iloprost Vernebelung gut toleriert (pO2=45–60, pCO2=30–40 mmHg, FiO2=0,8–1,0). Nach Abschluss der Transplantation der rechten Lunge erfolgte die Transplantation der linken Lunge komplikationslos unter der Novalung-Unterstützung. Am Ende der Operation wurde die Novalung offen chirurgisch explantiert. Der Gasaustausch war bei einer FiO2 von 0,5 suffizient (pO2=124, pCO2=60 mmHg).

Schlussfolgerungen: Der Einsatz einer interventionellen Lungenunterstützung mittels Novalung ermöglicht eine komplikationslose Lungentransplantation bei respiratorisch eingeschränkten Patienten. Dies würde eine sichere und risikoärmere Variante zu der konventionell eingesetzten extrakorpuralen Zirkulation anbieten.

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