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Prävalenz subklinischer Atherosklerose bei primärem Sjögren-Syndrom
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Published: | August 31, 2022 |
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Einleitung: PatientInnen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko [1]. Die meisten Daten existieren diesbezüglich zur rheumatoiden Arthritis, doch auch für das primäre Sjögren Syndrom (pSS) gibt es erste Untersuchungen [2]. Ziel unserer Studie ist die Untersuchung der Prävalenz von subklinischer Atherosklerose bei PatientInnen mit pSS im Vergleich zu KontrollprobandInnen ohne pSS. Sekundär sollen Korrelationen der Atherosklerose mit klinischen Faktoren, wie Organbeteiligung oder Antikörperpositivität, und Krankheitsaktivität untersucht werden.
Methoden: 08/2021–03/2022 wurden pSS-PatientInnen aus der Ambulanz unserer Klinik nach Einwilligung konsekutiv, sowie alters- und geschlechtsgematchte Kontrollen im Verhältnis 2:1 eingeschlossen. Alle pSS-PatientInnen erfüllen die aktuellen EULAR-Klassifikationskriterien für das Sjögren-Syndrom und hatten eine Krankheitsdauer von mindestens 5 Jahren. Ausgeschlossen wurden TeilnehmerInnen mit zusätzlichen rheumatischen oder entzündlichen Erkrankungen, Tumorerkrankung in den letzten 5 Jahren oder atherosklerotischen Enderkrankungen. Die Datenerhebung erfolgte mittels standardisiertem Fragebogen, Doppler-Sonographie mit Bestimmung des Plaque-Ausmaßes, sowie der Intima-Media-Dicke (cIMT) und Ermittlung des Knöchel-Arm-Index (ABI).
Ergebnisse: Die vorläufige Auswertung enthält 196 pSS-Datensätze und 104 Kontrolldatensätze, davon waren 19,4% (20,2%) männlich. Die mediane Krankheitsdauer (seit Erstmanifestation) der pSS-PatientInnen beträgt 11,5 Jahre. Das mediane Alter in der pSS-Kohorte beträgt 58,9 Jahre und in der Kontroll-Kohorte 59,6 Jahre.
Bei 17,9% (n=35) der pSS-Kohorte wurden Wandverdickungen der A. carotis, definiert als cIMT-Werte >0,9 mm, nachgewiesen vs. 14,4% der Kontroll-Kohorte(n=15)(p=0,448).
Bei 41 (20,9%) pSS-PatientInnen vs. 23 (22,1%) KontrollprobandInnen konnte eine milde Plaque-Entwicklung (p=0,730) und bei 20 (10,2%) pSS-ProbandInnen vs. 10 (9,6%) KontrollprobandInnen eine moderate Plaque-Entwicklung (p=0,572) detektiert werden. 13 (6,6%) pSS-ProbandInnen vs. 5 (4,8%) KontrollprobandInnen zeigten schwerwiegende atherosklerotische Veränderungen (p=0,008).
Der Knöchel-Arm-Index, normwertig definiert zwischen 0,9–1,2, war bei 9,7% (n=19) der pSS-Kohorte auffällig, jedoch nur bei 2,9% (n=3) der Kontroll-Kohorte (p=0,032).
Schlussfolgerung: Die ersten Analysen konnten eine leicht erhöhte Prävalenz von Plaques bei pSS-PatientInnen nachweisen, signifikant war der Unterschied nur bei schwerwiegenden atherosklerotischen Veränderungen mit erschwerter Interpretation durch kleine Fallzahlen. Der Knöchel-Arm-Index zeigte einen signifikanten Unterschied. Dieser war bei fast 10% der pSS-PatientInnen erhöht und könnte so eventuell als klinischer Marker dienen, pSS-PatientInnen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko zu detektieren.
Umfangreichere Auswertungen mit zusätzlichem Matching von konventionellen Risikofaktoren sowie Korrelationen mit Krankheitsaktivität, Laborparametern (Cholesterin, LDL, HDL, Triglyceride, HbA1c, CRP und Lipoprotein a), sowie verschiedenen kardiovaskulären Biomarkern und weitere Subgruppenanalysen werden helfen, Subpopulationen der pSS-PatientInnen mit erhöhtem Atherosklerose-Risiko zu identifizieren.
Literatur
- 1.
- Yong WC, Sanguankeo A, Upala S. Association between primary Sjögren's syndrome, cardiovascular and cerebrovascular disease: a systematic review and meta-analysis. Clin Exp Rheumatol. 2018 May-Jun;36 Suppl 112(3):190-7.
- 2.
- Garcia AB, Dardin LP, Minali PA, Czapkowsky A, Ajzen SA, Trevisani VF. Asymptomatic Atherosclerosis in Primary Sjögren Syndrome: Correlation Between Low Ankle Brachial Index and Autoantibodies Positivity. J Clin Rheumatol. 2016 Sep;22(6):295-8. DOI: 10.1097/RHU.0000000000000413