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Ungewöhnlicher Verlauf einer Polyarthritis
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Published: | August 31, 2022 |
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Vorgeschichte: Eine 79-jährige Patientin mit vorbekannter seropositiver rheumatoider Arthritis (RA) stellte sich nach ca. 4-jähriger, therapiefreier Remission mit erneuten Gelenkbeschwerden in unserer Ambulanz vor. 2015 war bei der Patientin aufgrund symmetrischer Arthritiden insbesondere der Hand-, MCP- und MTP-Gelenke, deutlich erhöhten systemischen Entzündungsparametern und positivem Rheumafaktor die Diagnose einer RA gestellt und eine Therapie mittels Methotrexat unter Prednisolon-Tampering mit gutem Ansprechen durchgeführt worden. Im Blutbild fanden sich damals keine Auffälligkeiten. Da es unter Methotrexat zu einem Transaminasenanstieg kam, erfolgte im Verlauf der Switch auf Leflunomid. Bei hierunter ebenfalls erhöhten Transaminasen und bereits einjähriger Remission wurde der Versuch einer Therapiepause vereinbart.
Leitsymptom bei Krankheitsmanifestation: Aktuell stellte sich die Patientin mit ausgeprägten Arthritiden in neuen Lokalisationen mit Befall beider Sprung- und Kniegelenke sowie im Verlauf auch der Handgelenke und des rechten Ellenbogengelenks vor.
Diagnostik: Die Entzündungsparameter waren erneut deutlich erhöht und im Blutbild waren eine progrediente Thrombozytopenie und Monozytose auffällig. Sonographisch kamen büschelartige echoreiche Zylinder auf den Gelenkflächen zur Darstellung. Es erfolgte die Punktion beider Knie- und Sprunggelenke mit Nachweis von CPPD-Kristallen in allen Punktaten.
Therapie: Unter NSAR, Colchicin und Anakinra ergab sich keine Besserung der Beschwerden, nur unter intermittierenden Prednisolon-Gaben war ein partielles Therapieansprechen zu erzielen.
Weiterer Verlauf: Im Blutausstrich zeigten sich Promonozyten und in einer konsekutiv durchgeführten Knochenmarkpunktion, die zuvor mehrfach von der Patientin abgelehnt worden war, konnte eine CMML erstdiagnostiziert werden. In der Gesamtschau gehen wir deshalb von dem Vorliegen einer paraneoplastischen CPPD im Rahmen einer CMML aus. Unser Fall steht in einer Reihe mehrerer Fallberichte einer simultan bestehenden CPPD und MDS/CMML-Erkrankungen und unterstreicht die Wichtigkeit, bei unklaren Arthritiden an das Vorliegen eines paraneoplastischen Syndroms zu denken.
Offenlegungserklärung: Es bestehen keine Interessenkonflikte.