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Infektionen mit SARS-CoV-2 führen zu Schüben bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis in Remission oder inaktiv unter Medikation
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Published: | August 31, 2022 |
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Einleitung: Schübe der juvenilen idiopathischen Arthritis sind im Kontext verschiedener Infektionen beschrieben worden. Der Effekt von SARS-CoV-2 auf den Verlauf von JIA ist bisher unbekannt.
Ziel der Studie ist die Beschreibung von Schüben der rheumatischen Erkrankung bei Patienten mit JIA und nachgewiesener Infektion mit SARS-CoV-2 und Remission oder inaktiver Erkrankung unter stabiler Medikamentengabe.
Methoden: Die Datenbank des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendheilkunde wurde durchsucht nach JIA-Fällen mit serologisch bestätigter Infektion mit SARS-CoV-2 und nachfolgendem Schub der Erkrankung. Ein Schub wurde definiert als neue Zeichen der Arthritis oder Uveitis. Einschlusskriterien waren
- 1.
- Diagnose einer JIA nach ILAR-Kriterien,
- 2.
- Schub der Erkrankung in zeitlichem Zusammenhang, d.h. innerhalb von drei Monaten nach bestätigter Infektion mit SARS-CoV-2, und
- 3.
- keine Änderung der Therapie nach dem letzten Schub.
Die folgenden Daten wurden aus der Datenbank extrahiert: cJADAS-27, BSG und CRP zum Zeitpunkt des Schubs und am letzten Untersuchungszeitpunkt vor dem Schub, Uveitisaktivität nach SUN-Kriterien, Medikamente zum Zeitpunkt des Schubes und Behandlung des Schubs.
Ergebnisse: Bei 988 Fällen mit JIA, die zwischen Juli 2020 und Juni 2021 im Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie aufgenommen wurden, wurde die Serologie für SARS-CoV-2 bei 178 Patienten ermittelt. Davon waren 13 Proben positiv. 5 Patienten hatten keine Zeichen eines Schubs, zwei zeigten einen Schub nach Beendigung der Medikation nach Diagnose von COVID-19. Die restlichen 5 Patienten zeigten einen Schub nach COVID-19 trotz gleichbleibender Medikation. Die Zeit zwischen Infektion und Schub kann nur grob geschätzt werden, auf ca. 1–4 Wochen. Bei zwei der fünf Patienten verlief die Infektion komplett symptomlos.
Schlussfolgerung: Schübe einer JIA bei Patienten in Remission oder inaktiv unter Medikamenten können auftreten nach Infektion mit SARS-CoV-2. Kinderrheumatologen sollten sich dieser Möglichkeit bewusst sein, und das Auftreten von Schüben trotz ausreichender Medikation kann die Notwendigkeit einer Impfung gegen COVID-19 unterstreichen.