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Vergleich von MR Angiographie, PET-CT und Temporalarterienbiopsie in der Diagnostik der Riesenzellarteriitis
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Published: | October 8, 2019 |
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Einleitung: Es ist unklar, ob in der Diagnostik der Riesenzellarteriitis (RZA) die Bildgebung mittels MR Angiographie (MRA) oder mittels PET-CT Untersuchung vorzuziehen ist. Ob bei einer sicheren bildgebenden Diagnostik eine Temporalarterienbiopsie weiterhin notwendig ist, wird noch diskutiert.
Methoden: Patienten mit Verdacht auf eine RZA oder das Rezidiv einer bekannten RZA gemäß ACR Kriterien wurden fortlaufend eingeschlossen. Nach mindestens 3-tägiger Glucocorticoidkarenz und ohne anderweitige Immunsuppression erfolgten innerhalb von 72-96 Stunden eine cranielle MRA , eine thorakoabdominelle MRA, ein PET-CT und abschließend eine Temporalarterienbiopsie (TAB) an ggfs zuvor markierten Arealen je nach möglichem bildgebendem Befallsmuster.
Die abschließende Diskussion über die definitive Diagnose einer RZA erfolgte durch zwei vorgängig definierte Studienärzte.
Ergebnisse: Bei 16/22 Patienten wurde die Diagnose einer RZA gestellt, mit 4/16 als Rezidiv-GCA. Bei 5/22 Patienten lagen PMR und einmalig der V.a. Dressler-Syndrom vor. Bei 5/16 Patienten fanden sich kombiniert eine cranielle und thorako-abdominale Manifestation.
Kranielle Manifestation: eine positive TAB lag bei 4/16 Patienten vor, 6/16 Patienten zeigten ein positives cMRA, dies korrelierte bei 2 Patienten mit einer positiven TAB und bei 4/6 mit craniellen Beschwerden. Ein positives cranielles PET-CT lag bei 4/16 Patienten vor und korrelierte bei 3/4 mit der cMRA und bei 2/4 mit der TAB.
Thorakoabdominelle Manifestation MRA: 10/16 Patienten waren MRA positiv für thorakale und abdominale Manifestationen, 4 Patienten hatten lediglich thorakale Manifestationen, alleinige abdominale Manifestationen wurden gemäß MRA nicht detektiert. Die PET-CT war bei 6/16 Patienten positiv, dies bei 3/6 Patienten cranial und bei 2/6 Patienten thorakoabdominal und 1/6 thorakal. Eine Korrelation von positivem MRA und PET-CT ergab sich bei 5/6 Patienten.
Bezüglich der Detektion einer thorakoabdominalen RZA zeigte sich die Sensitivität der MRA der PET-CT mit 87.5% (95% CI 64-96.5%) gegenüber 37.5% (95% CI 18.5-61.4%) deutlich höher (p=0.0269). Bezüglich der Diagnose einer kraniellen Manifestation bestanden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der bildgebenden Verfahren und/oder der Temporalisbiopsie.
Weder klinische noch serologische Parameter ermöglichten eine klare Vorhersage bezüglich einer positiven oder negativen Bildgebung und/oder TAB.
Schlussfolgerung: Bei der Diagnostik einer thorako-abdominalen RZA ist die spezialisierte MR-Angiographie einer PET-CT überlegen. Ein negatives PET-CT schließt eine thorako-abdominale RZA nicht aus. Bezüglich einer craniellen RZA erscheinen beide Bildgebungsverfahren gleichwertig, der klare Stellenwert gegenüber einer TAB kann bei kleiner Fallzahl nicht sicher angegeben werden.