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Diagnostische Wertigkeit eines kollagenoseassoziierten Autoantikörper-Multiplex Assays bei systemischem Lupus erythematodes
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Published: | September 4, 2017 |
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Einleitung: Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist gekennzeichnet durch die Produktion multipler Autoantikörper (AK). Spezifische AK haben eine geringe Frequenz, daher ist zu Diagnosezwecken die Messung multipler AK theoretisch vorteilhaft. Ein Multiplex Assay (MA) mit der Detektion zahlreicher kollagenoseassoziierter AK wurde deshalb gegen einen Standardassay (SA) verglichen.
Methoden: Seren von 153 SLE-Patienten (85% weiblich, Alter 41±13,5 Jahre) und 81 Kontrollen (76,8% weiblich, Alter 43,3±12,4 Jahre) wurden mittels SA (bestehend aus SSA, SSB, U1-RNP und Sm; Anti-ENA ProfilPlus, Euroimmune, Lübeck) und MA untersucht. MA basierte auf 31 kovalent an magnetische Mikrosphären gekoppelten, rekombinanten Antigenen, die mit Patientenserum inkubiert und anschließend mittels indirekter Immunfluoreszenz mittels Magpix-System (Luminex Corp, USA) quantifiziert wurden.
Ergebnisse: Der Vergleich zwischen MA und SA ergab eine gute Interklassenkorrelation (ICC) als Maß der Übereinstimmung (Mittelwert 0,85, Spannweite 0,73-0,99) und eine gute diagnostische Leistung in der Receiver Operating Characteristics (ROC)-Analyse (AUC 0,85-0,93). Nur 3 Probanden der Kontrollgruppe wären bei optimalem Grenzwert (Youden-Methode) positiv mittels MA getestet. Im Vergleich zwischen Kontrollen und SLE für Antigene, die nicht im SA enthalten waren, zeigten sich erhöhte Detektionsration für 7 Antikörper darunter SLE-typische (RPLP2, b2GP, Histone) und Antikörper charakteristisch für andere Autoimmunerkrankungen (PRTN3, SRP54, CENPB). In der multivariaten Datenanalyse unter Einbeziehung klinischer Parameter ergab sich ein Zusammenhang der Krankheitsaktivität (Systemic Lupus Activity Measure, SLAM) mit eingetretenem Schaden (SLICC), CRP, C3c-Abfall und DNS-Antikörpern (R²=0,19). Unter Einbeziehung von b2GP-Serumleveln aus dem MA verbesserte sich die Vorhersage des SLAM geringfügig, aber signifikant (R²=0,230, p=0,0009).
Schlussfolgerung: Luminex-basierte Verfahren bieten Potential für zuverlässige diagnostische Multiplex-Verfahren und diagnostischen Zusatznutzen im Vergleich zu SA.