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Dyspnoe und Polyarthritis
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Published: | September 4, 2017 |
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Ein 58-jähriger bis auf arteriellen Bluthochdruck und chronischen Nikotinkonsum nicht vorerkrankter Patient wurde im Juni 2016 auf der pulmologischen Station des Uniklinikums Dresden wegen seit 4 Wochen bestehender Luftnot, eines Husten und CRP-Erhöhung stationär aufgenommen. Bei Aufnahme berichtete der Patient zudem über eine Schwellung im Bereich der Fingergelenke seit einigen Tagen sowie Nachtschweiß.
Status: reduzierter Allgemeinzustand, Haut, Schleimhaut unauffällig, Vitalparameter regelrecht, Pulmo: seitengleich belüftet, vesikuläres Atemgeräusch, keine Rasselgeräusche. Cor, Abdomen unauffällig.
Gelenkstatus: Polyarthritis kleiner Gelenke (PIP III-V bds., IP D1 rechts)
Labor: Hb 7.4 mmol/l, Leukos 11.5 Gpt/L, Tbs 597 Gpt/L, CRP 160,9 mg/L, PCT 0.04 ng/ml, LDH 4.46 µmol/(s*l)
Autoantikörperdiagnostik: RF, Anti-CCP, ANCA negativ, ANA 1:160 granulär (ENA negativ)
CT Thorax: V.a. Tracheitis unklarer Genese, zentroazinäres Lungenemphysem.
Bodyplethysmographie mit Diffussionsmessung: Leichte Obstruktion nach GLI Std. I (Tiffeneau 51%; FEV1 1,95 l / 60,4% dN), normaler Atemwegswiderstand, leichte Überblähung (RV 137% dN), leichte Diffusionsstörung (DLCOc SB 70% dN).
PET-MR: entzündliche Veränderung der Trachea und größeren Bronchien, sowie der Rippenknorpel.
Diagnose: Polychondritis
Verlauf: Prednisolon 1mg/Kg für 4 Wochen, anschließende Reduktion, MTX 20mg s.c. 1xWoche
Darunter zunächst subjektive Besserung, CRP-Rückgang und Besserung der Lungenfunktion
Im November 2016 erneut Husten, Zunahme der Dyspnoe und Verschlechterung der Lungenfunktion
Daraufhin MTX-Steigerung auf 25mg s.c.1xWoche sowie Kineret s.c. täglich, darunter aktuell stabiler Verlauf.
Zusammenfassung:
Relapsing Polychondritis ist eine seltene entzündlich-rheumatische Systemerkrankung. Wir berichten über einen Fall mit pulmonaler Symptomatik (Dyspnoe, Husten) und Polyarthritis als klinische Erstmanifestation. Bildgebend (im CT Thorax) fiel eine Tracheaverdickung auf, was die Verdachtsdiagnose bekräftigte. Durch PET-MR sowie rasches Ansprechen auf Prednisolon konnte letztendlich die Diagnose auch bestätigt werden.