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Vergleich zweier Spezialsprechstunden für eine seltene Vaskulitis (M. Behcet (MB)) in Süd- und Norddeutschland
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Published: | August 29, 2016 |
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Einleitung: Die Prävalenz des MB ist in Deutschland mit 0,6-0.8/100.000 gering versus bis zu 421/100.000 (Istanbul). In Deutschland stellt die frühzeitige Diagnose eines MB eine besondere Herausforderung dar. Anhand einer interdisziplinären Behcet Spezialsprechstunde der AK Altona Hamburg (AKA) soll das Verhältnis zwischen deutschstämmigen und Migranten dargestellt und in einem weiteren Schritt mit dem Kollektiv der Behcet-Sprechstunde der Universität Tübingen (UKT) verglichen werden, da ein „Süd-Nord-Gefälle“ bezüglich der Prävalenz des MB weltweit beschrieben ist. Es sollte die Frage geklärt werden, ob es innerhalb Deutschlands einen ähnlichen Unterschied gibt.
Ergebnisse:
AKA:
- 123 Patienten, m: 53 (43,1%), w: 70 (56,9%).
- Deutsche: 42 (34,1 %), Türken: 47 (38,2%), Andere: 34 (27,7%)
- Der MB wurde in 65 (52,8%) Fällen gesichert, m: 43 (66,2%), w 22 (33,8%), Deutsche: 20 (30,76%), Türken: 29 (44,62%), Andere: 16 (24,62%).
- Der V.a. MB wurde in 29 Fällen (23,6%) bestätigt, m: 6 (20,7%), w: 23 (79,3%), Deutsche: 9 (31%), Türken: 12 (41,4%), Andere: 8 (27,6%).
- Die Verdachtsdiagnose musste in 29 Fällen (23,6%) geändert werden: m: 4 (13,8%), w: 25 (86,2%),), Deutsche: 13 (44,8%), Türken: 6 (20,7%), Andere: 10 (34,5%)
UKT:
- 209 Patienten, m: 90 (43,06%), w: 119 (56,94%).
- Deutsche: 86 (41,15 %), Türken: 92 (44,02%), Andere: 31 (14,83%).
- Der MB wurde in 86 (41,15%) Fällen gesichert, m: 45 (52,32%), w 41 (47,67%), Deutsche: 26 Pat. (30,23%), Türken: 47 Pat. (54,65%), Andere: 13 Pat. (15,12%).
- Der Verdacht auf MB wurde in 53 Fällen (25,36%) bestätigt, m: 16 (30,19%), w: 37 (69,81%),), Deutsche: 25 (47,2%), Türken: 19 (35,8%), Andere: 9 (17%).
- Die Verdachtsdiagnose musste in 70 Fällen (33,49%) geändert werden: m 4 (3,2%), w25 (20,3%), Deutsche: 13 (10,6%), Türken: 6 (4,8%), Andere: 10 (8,1%)
Schlussfolgerung: Bei der Differenzierung zwischen MB und anderen Diagnosen mit ähnlichen Symptomen sind Spezialsprechstunden extrem hilfreich. Der Anteil an falsch positiven Diagnosen war in beiden Kohorten ähnlich, im Südwesten gab es etwas mehr deutschstämmige Patienten.