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Arthrosonographie in einer Freiwilligen-Kohorte: Sind arthrotische Veränderungen der Finger- und Fußgelenke ein in der Sonographie unterschätztes Phänomen?
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: Mit welcher Häufigkeit treten arthrotische Veränderungen der Finger- und Fußgelenke bei der Ultraschall Untersuchung nach US-7 Ultraschall Kriterien bei einer Freiwilligen-Kohorte auf?
Methoden: Der „Rheuma-Truck“ war eine mobile rheumatologische Ambulanz, welche in verschiedenen Stadtzentren und Fußgängerzonen in NRW aufgestellt wurde und Passanten auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen untersuchte. Hierbei wurden der standardisierte und evaluierte Fragebogen „Rheuma-Check“, kapillare Bluttests (MCV-Test) und bildgebende Verfahren (Arthrosonographie, Kapillarmikroskopie) eingesetzt. Es wurde die dominante Hand von 605 Freiwilligen mittels Ultraschall untersucht, wobei bei 236 ebenfalls der Fuß sonographiert wurde (kommutativ 3.497 Gelenke) (MyLab-25-Gold, Esaote linearer Schallkopf, 15, Typ LA435). Bei typischen, osteophytären Veränderungen (diskret, moderat und fortgeschritten), wurde dies als Arthrose gewertet. Aufgrund des verwendeten US-7 Ultraschall-Scores wurden die DIP Gelenke nicht evaluiert. Die deskriptive Statistik wurde mit Mittelwerten, Standartabweichungen und Ranges berechnet. Korrelationskoeffizienten wurden nach Pearson berechnet.
Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter der untersuchten Kohorte lag bei 52,72 Jahren (min. 10, max. 89). 72,2% waren weiblich, 27,8% männlich. 181 (29,9%) Probanden zeigten in der Ultraschall-Untersuchung entzündliche Zeichen (B-mode und/oder PD nach US-7 Kriterien). Bei 337 (55,7%) der untersuchen Probanden zeigten sich sonographische Arthrose-Zeichen (OA-pos.). Das Durchschnittsalter der Arthrose positiven Probanden lag bei 57,78 Jahren (min 12, max 89 Jahre), wobei die Geschlechtsverteilung der der Gesamtkohorte entsprach (72,4% weiblich, 27,6% männlich). 73,1% der OA-positiven Probanden waren älter als 50 Jahre, 13% zwischen 40-50 Jahre, 5,2% zwischen 30-40 Jahre und 8,7% jünger als 30 Jahre. An MCP-2 konnten mit 36,6% aller OA-pos. Probanden am häufigsten gefolgt von MCP-3 (15,4%), dem Handgelenk (10,4%), PIP-2 (9,3%), MTP-2 und MTP-5 (jeweils 7,2%) sonographisch Arthrose-Zeichen festgestellt werden. Insgesamt wurden bei 102 Probanden (16,8%) sowohl entzündliche als auch arthrotische Veränderungen detektiert. 56,4% (102 von 181) der der entzündliche Arthritiden zeigten in der Sonographie Zeichen einer Arthrose.
Schlussfolgerung: In der „Rheuma-Truck“ Kohorte konnten bei nahezu 75% der Untersuchen Personen über 50 Jahre sonographische Zeichen einer Arthrose gefunden werden. Darüber hinaus waren 14% der in der Ultraschall-Untersuchung diagnostizierten Arthrose unter 40 Jahre. Unter Verwendung des US-7 Ultraschall-Scores konnten am MCP-2 Gelenk am häufigsten arthrotische Veränderungen festgestellt werden. Die vorliege Studie unterstreicht die Häufigkeit und Relevanz arthrotischer Veränderungen an Hand und Fuß.