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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

16.10. - 17.10.2015, Düsseldorf

Rekonstruktionen nach ausgedehnter ablativer Tumorchirurgie im Gesicht – Rückbesinnung auf bewährte Verfahren

Meeting Abstract

  • Alexander W. Eckert - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Waldemar Reich - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Claudia B. Keschke - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Ute Stuhlträger - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Halle (Saale), Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Düsseldorf, 16.-17.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc15dgpw10

doi: 10.3205/15dgpw10, urn:nbn:de:0183-15dgpw100

Published: April 29, 2016

© 2016 Eckert et al.
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Mittlerweile haben sich auch zum Verschluss von Defekten der Gesichtshaut mikrochirurgische Verfahren etabliert. Deren wesentlichen ästhetischen Einschränkungen sind die im Gesicht ungewohnte Textur und das veränderte Hautkolorit. Wir präsentieren 2 exemplarische Fälle ausgedehnter Tumorformationen im Gesicht, welche mit Hilfe regionärer plastisch-chirurgischer Maßnahmen versorgt wurden.

Dargestellt werden die Kasuistiken einer 81-jährigen Frau und eines 66-jährigen Mannes mit einem ausgedehnten Merkelzell- bzw. Plattenepithelkarzinom des Unterlides rechts. In beiden Fällen wurde nach ablativer Tumorchirurgie der Defekt durch eine umfassende posteriore Wangenrotation verschlossen. Jeweils musste die Rotation nach retroauriculär und bis zum Thorax erweitert werden. In beiden Fällen gelang der spannungsfreie Wundverschluss.

Im Zeitalter der Mikrochirurgie sind regionale plastische Rekonstruktionsverfahren in den Hintergrund geraten. Dennoch bieten diese Verfahren perspektivisch die besseren ästhetischen Resultate, zumal regionäre Gewebsstrukturen zur Rekonstruktion herangezogen werden. Als weitere Vorteile sind die kürzere Operationszeit und der Verzicht auf ein 2. OP-Team zwecks Hebung des Transplantates zu erwähnen. Im Falle eines geringeren Ausmaßes sind diese lokalplastischen Maßnahmen sogar in Lokalanästhesie umsetzbar. Unter Berücksichtigung des demographischen Wandels werden die genannten klassischen OP-Verfahren eine Renaissance erfahren.