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Retrospektive Analyse postoperativer Komplikationen nach freiem DIEP-Lappen: Haben Lappenischämiezeit, OP-Dauer und der BMI einen signifikant negativen Einfluss auf die Komplikationsrate?
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Published: | September 24, 2019 |
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Fragestellung: Heutzutage sind Perforator-Lappen Standardeingriffe in der rekonstruktiven Chirurgie. Der DIEP-Lappen spielt bei der Brustrekonstruktion dabei eine besondere Rolle. Wir möchten anhand der retrospektiven Studie klären, ob die OP-Dauer, die Ischämiezeit und der BMI einen signifikant negativen Einfluss auf postoperative Komplikationen haben.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenauswertung von Januar 2008 bis Dezember 2012. Der BMI, die OP-Zeit, die Ischämiedauer und der Hämatokrit wurden in Hinblick auf Anastomosenkomplikationen sowie partieller/totaler Lappenverlust erfasst.
Ergebnisse: In der Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar in München erhielten 235 Patienten 261 freie Lappen. Davon waren 68 DIEP-Lappen, die bei 56 Frauen operiert wurden. Das Durchschnittsalter betrug 52,8 Jahre und der BMI 26,18 kg/m2. Die durchschnittliche Ischämiezeit betrug 82 Minuten und die OP-Dauer 443 Minuten. 7 DIEP-Lappen hatten eine Komplikation mit der Anastomose mit 2 totalen Lappenverlusten. Durchschnittlich kam zu einem Hämatokritabfall von 9,1%. Trotz schwach positiver Korrelation (Ischämiezeit/Anastomosenkomplikation), zeigte sich keine statistisch signifikante Relevanz. Das Gleiche gilt für OP-Dauer und totalen Lappenverlust sowie BMI und intra- und postoperative Komplikationen. Auch der Hämatokritabfall hatte keinen Einfluss auf das Outcome.
Schlussfolgerung: Trotz OP-Zeiten von über 700 Minuten und Ischämiezeiten von über 120 Minuten ist der freie DIEP-Lappen ein sicherer Lappen mit überschaubarer Komplikationsrate. Der BMI und der Hämatokritabfall haben keinen Einfluss auf das intra- und postoperative Outcome gezeigt.