Article
Fettembolie bei Liposuktion – wie groß ist das Risiko wirklich?
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2015 |
---|
Outline
Text
Es wird der Fall einer 47 jährigen Patientin vorgestellt, die während einer Liposuktion der Arme im Rahmen einer Oberarmstraffung plötzlich kreislaufinstabil, hochgradig katecholaminpflichtig und hypoxisch wurde. Anästhesiologisch wurde bei sinkendem exspiratorischem pCO2 die Verdachtsdiagnose einer Fettgewebsembolie gestellt und die Operation abgebrochen, um die Patientin zu stabilisieren. Erst deutlich später wurde nach CT-radiologischem Ausschluss eines embolischen Geschehens die korrekte Diagnose eines anaphylaktischen Schocks gestellt, sodass entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden konnten. Um der Frage nachzugehen, wie hoch das Risiko einer Fettembolie als Komplikation der Liposuktion bei heutigen Methoden ist, wird diesbezüglich eine Zusammenfassung der themenbezogenen Literatur vorgestellt.
Ergebnis: Die Fettembolie stellt eine ernste Komplikation der Liposuktion mit einer Letalität von ca. 15% dar. Die Inzidenz der klinisch manifesten Fettembolie ist jedoch niedrig und zeigt zudem eine Abhängigkeit von Dauer und Ausdehnung des Eingriffes, allein die Thromboembolie als Differentialdiagnose stellt eine deutlich häufigere Komplikation dar.
Dementsprechend sollten je nach Klinik wahrscheinlichere Differentialdiagnosen ausgeschlossen werden, bevor die Arbeitsdiagnose Fettembolie angenommen wird, um eine Verzögerung der notwendigen Behandlung zu vermeiden.