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Perineale und genitale Rekonstruktionsmöglichkeiten nach Fournier’scher Gangrän
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Published: | September 3, 2014 |
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Einleitung: Fulminante Infektionen im Genitalbereich gehen häufig mit substantiellen Haut- und Weichteilverlusten einher. Dabei kommt es zu einer Exposition der Hoden und des Penis bei Hautweichteildefekten des Skrotums oder Penisschaftes, die Herausforderungen zur Plastisch-Rekonstruktiven Defektdeckung stellen.
Methoden: In dieser retrospektiven Studie werden Patienten der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie der vergangenen 8 Jahre (2006–2014) mit unterschiedlichen genitalen und perinealen Weichteildefekten und die operative Vorgehensweise vorgestellt.
Resultate: Die Plastisch-Chirurgische Rekonstruktion ausgedehnter genitaler Weichteildefekte erfolgt in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten. Nach erfolgreicher Infektsanierung und Debridement wird zunächst ein temporärer Verschluss angestrebt mit Verlagerung der Hoden in eine Tasche am jeweiligen Oberschenkel. Spalthauttransplantate stehen zum penilen Defektverschluss und Dehnungslappenplastiken für eine Defektverkleinerung zur Verfügung. In einem zweiten Schritt erfolgt dann die Schaffung eines Neo-Skrotums mit Rückverlagerung der Hoden.
Schlussfolgerung: In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Urologie trägt die Plastisch-Chirurgische Intervention zur Weichteilrekonstruktion bei Patienten mit Weichteildefekten nach Fournier’scher Gangrän maßgeblich zur Wiederherstellung der Funktionalität und Lebensqualität bei.