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Remyelinisierungspotenzial und Schwannzellaktivierung regenerierter Nerven nach Nervenkoaptation durch Fibrinkleber
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Published: | September 3, 2014 |
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Periphere Nervenverletzungen sind ein häufiges klinisches Problem und die chirurgischen Techniken für die Koaptation des Nervens stellen eine wichtige Voraussetzung für die periphere Nervenregeneration dar. Nach vollständiger Durchtrennung eines peripheren Nervs stellt die mikrochirurgische Nervennaht den Goldstandard dar. Als weitere Möglichkeit zur Nervenkoaptation existiert die Anwendung von Fibrinkleber, wobei kontrovers diskutiert wird, ob resultierende Ergebnisse vergleichbar sind. Es konnte jedoch kürzlich in vitro gezeigt werden, dass Fibrin durch die Regulation der Schwann Zell-Differenzierung das Remyelinisierungspotential reduziert. Es stellt sich die Frage in wieweit nicht nur die axonale Regeneration, sondern auch die Remyelinisierung koaptierter Nerven mit Fibrinkleber den Ergebnissen der mikrochirurgischen Nervennaht entsprechen. Dazu wurden beide Methoden in einen Läsionsmodell des N. ischiadicus am Nager sowohl funktionell und histologisch mit besonderem Fokus auf die Schwann Zell-Rekrutierung, Aktivierung und Remyelinisierung verglichen. Darüber hinaus erfolgte die zusätzliche Transplantation von adipogenen Stammzellen, um mögliche Effekte zu optimieren. Es konnte gezeigt werden, dass es in beiden Methoden zu einer vergleichbaren axonalen Regeneration, jedoch zu einer signifikant reduzierten Remyelinisierung mit darüber hinaus verminderter G-ratio und Axondichte nach Fibrinklebung gekommen ist. Weiterhin konnte eine verminderte Nervenleitgeschwindigkeit und insbesondere auch eine reduzierte fein-motorische Koordination beobachtet werden. Im Hinblick auf die klinische Anwendung ist dies von besonderer Bedeutung, und gerade bei stark myelinisierten Nervenfasern sollte die mikrochirurgische Nervennaht der Fibrinnervenklebung vorgezogen werden.