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28. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
2. Dreiländertagung D-A-CH

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
Schweizerische Gesellschaft für Phoniatrie; Sektion Phoniatrie der Österreichischen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie

09.09. - 11.09.2011, Zürich, Schweiz

Cochlea Implant bei langjähriger einseitiger und bei angeborener einseitiger Ertaubung

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Yvonne Stelzig - Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz, Deutschland
  • Sandra Schmidt - Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz, Deutschland
  • Roland Jacob - Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 28. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP), 2. Dreiländertagung D-A-CH. Zürich, 09.-11.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgppV46

doi: 10.3205/11dgpp64, urn:nbn:de:0183-11dgpp642

Published: August 18, 2011

© 2011 Stelzig et al.
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Zusammenfassung

Hintergrund: Die Behandlung von SSD-Patienten (Single-Side-Deafness) mittels Cochlea-Implantation ist mittlerweile ein erfolgreiches Therapiekonzept. Es stellt sich die Frage, ob bei angeborener einseitiger Taubheit ein suffizientes Gehör mit dem CI erreicht werden kann und ob Erwachsene mit einer langjährigen einseitigen Ertaubung ebenfalls eine CI-Akzeptanz entwickeln.

Material und Methoden: Seit 2005 haben wir in unserer Klinik 28 SSD-Patienten mit einem CI versorgt. Bei 6 Patienten besteht die Taubheit länger als 10 Jahre. Eine 49 jährige Patientin ertaubte im 5. Lebensjahr, die Ertaubungsdauer hier beträgt demnach 44 Jahre. Bei zwei Kindern mit angeborener SSD erfolgte die Implantation im 4.- und 10 Lebensjahr.

Ergebnisse: Bei den Erwachsenen Patienten mit einer Ertaubungsdauer von über 10 Jahren haben 5 Patienten einen sehr guten Hörgewinn mit dem CI, eine Patientin einen nur mäßigen. Letztere hat eine angeborende einseitige Taubheit. Die Patientin mit der längsten Ertaubungsdauer wies schon bei der zweiten Anpassung ein Zahlenverständnis von 80% auf.

Die Erfahrung bei dem jüngeren Kind 1 ½ Jahre mit CI zeigt einen weiter erfreulichen Verlauf. Eine sehr gutes Sprachverständnis ist in diesem Fall mittlerweile erreicht worden. Die Ergebnisse des älteren Kindes stehen noch aus, da die Erstanpassung erst im Mai 2011 erfolgen wird.

Diskussion: Die Therapie von SSD Patienten ist bisher eine erfolgreiche Therapieoption. Auch Patienten mit einer sehr langen Ertaubungsdauer profitieren von einem CI.

Bei einer angeborenen Taubheit sind die bisherigen Erfahrungen noch gering, doch auch hier ist ein positiver Effekt anzunehmen.