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Unterschiede der Patientenzufriedenheit nach Implantation voll-diffraktiver, voll-refraktiver und diffraktiv-refraktiver Multifokallinsen
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Published: | February 15, 2017 |
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Hintergrund: Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss bifokaler Multifokallinsen nach binokularer Implantation unterschiedlicher Additionen mit voll-diffraktivem, voll-refraktivem und diffraktiv-refraktivem (hybrid) optischen Design auf subjektive Patientenzufriedenheit.
Methoden: In diese prospektive Interventionsstudie wurden 45 Patienten mit Katarakt eingeschlossen. Die Patienten erhielten eine binokulare Kombination von AMO Tecnis® (voll-diffraktiv, Addition: +2,75 dpt/+3,25 dpt), Oculentis Lentis® (voll-refraktiv, Addition: +2,00 dpt/+3,00 dpt) oder Alcon ReSTOR® (diffraktiv-refraktiv, Addition: +2,50 dpt/+3,00 dpt) Multifokallinsen. Neben dem Vergleich der funktionellen Eigenschaften nach 1 und 3 Monaten wurden die Patienten hinsichtlich ihrer subjektiven Eindrücke, gemäß dem National Eye Institute Refractive Error Quality of Life (NEI-RQL-42) Survey, befragt und Ergebnisse zwischen den Untersuchungsgruppen vergleichen.
Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter betrug 68 Jahre. Präoperativ lagen der unkorrigierte Fernvisus bei 0,48 logMAR und der korrigierte Fernvisus bei 0,27 logMAR. Postoperativ wurden in allen untersuchten Gruppen unkorrigierte und Fern-korrigierte binokulare Fern-, Intermediär- und Nahvisusergebnisse von ≈0,00 logMAR erreicht. Unterschiede wurde bei der Befragung nach ‚Anpassung des Sehens an Dunkelheit’, ‚Brillenunabhängigkeit beim Lesen in der Nähe’ und hinsichtlich der ‚Sorge um den Erhalt der Sehkraft’ angegeben. Während Patienten mit Hybridoptik subjektive Schwierigkeiten in der Dunkelheit und beim Lesen in der Nähe angaben; haben Patienten mit refraktiver Optik häufiger über das Sehen an sich ‚gegrübelt’.
Schlussfolgerungen: Allgemein erreichen voll-diffraktive, voll-refraktive und diffraktiv-refraktive binokulare Multifokallinsen sehr gute funktionelle Ergebnisse. Die Befragung nach subjektiven Kriterien kann zum Teil mit objektivierbaren Daten unterstützt werden; ermöglicht darüber hinaus allerdings die Möglichkeit der Erfassung einer Vielzahl weiterer „weicher“ Merkmale, die in der Summe zur Patientenzufriedenheit betragen.