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Perforierende Bulbusverletzung bei der Anästhesie und deren Behandlungsstrategien
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Published: | March 4, 2014 |
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Fragestellung: Die Parabulbäranästhesie ist ein gebräuchliches Anästhesieverfahren. Iatrogene Bulbusperforationen sind selten, bedürfen aber einer konsequenten Behandlungsstrategie.
Methode: Bei einer Patientin wurde für eine geplante Kataraktoperation eine parabulbäre Anästhesie durchgeführt. Dabei wurde durch je einen infra- und supraorbitalen Einstich ein Medikamentendepot gesetzt. Dem Operateur fiel ein hypotones Auge und ein fehlender Rotlichtreflex auf und veranlasste die sofortige Überweisung.
Ergebnisse: Bei Verdacht auf eine Bulbusperforation wurde in Vollnarkose zunächst die Kataraktoperation durchgeführt. Bei der Vitrekomie zeigte sich am Äquator ein Netzhautdefekt bei 12h und subretinaler Blutung. Die Inspektion der äußeren Sklera ergab einen 4 mm großen Defekt unter dem superioren Rectus. Dieser wurde übernäht und nach Ausspülen der subretinalen Blutung und Laserkoagulation des Netzhautdefektes erfolgte eine Gasendotamponade. Vier Wochen nach Gasresorption fand sich bei stabilem Bulbus ein Visusanstieg von präoperativ LS+ auf 0,6.
Schlussfolgerung: Bei Verdacht auf iatrogene Bulbusverletzungen ist eine rasche Versorgung des hinteren Augenabschnittes wichtig. Dabei können umschriebene Foramen bei einer Doppelperforation gelasert werden, unübersichtliche Verhältnisse bedürfen aber der Vitrektomie um toxische Medikamente aus dem Auge zu entfernen und Defekte rasch zu sanieren.