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Funktionelle Ergebnisse der Trapezektomie versus Implantation einer Dual-Mobility Endoprothese bei der operativen Behandlung der Rhizarthrose: eine prospektive Studie
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Published: | August 27, 2021 |
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Fragestellung: Die Trapezektomie ist die häufigste Operation zur Behandlung der symptomatischen Rhizarthrose. Eine Trapezium-erhaltende Operation ist die Implantation einer Dual-Mobility Endoprothese. Das Ziel dieser Studie ist es daher, prospektiv die funktionellen Ergebnisse beider Operationstechniken zu vergleichen.
Methodik: Grundlage für diese Studie bildet ein Kollektiv aus 61 Patienten, die die Indikationskriterien (Arthrose-Stadium 2-3; Trapeziumhöhe >8mm) für eine Dual-Mobility Endoprothese (Touch, KeriMedical) erfüllten. Davon erhielten 49 Patienten eine Endoprothese (Gruppe 1), während sich 12 Patienten für eine Trapezektomie (Gruppe 2) entschieden. Anhand folgender Matching-Kriterien (Alter, Geschlecht, Handdominanz) wurden 12 Paare mit höchstmöglicher Vergleichbarkeit eingeschlossen. Prospektiv verglichen wurden prä- und postoperative Bewegungsausmaße, Schmerzen (visuelle Analogskala, VAS), die Daumenklemmkraft, die Daumenlänge (distales Skaphoid bis Endgliedspitze), funktionelle Scores (MHQ, DASH) sowie Operationskomplikationen.
Ergebnisse: Alle 24 Patienten waren Frauen, Rechtshänderinnen mit vergleichbarem mittleren Alter (57±5 Jahre in Gruppe 1 vs 55±6 Jahre in Gruppe 2). Die mittlere Nachbeobachtungszeit beträgt aktuell 15±5 Monate. Beide Gruppen zeigten bisher vergleichbare Ergebnisse für Daumenbeweglichkeit in der radialen Abduktion (37±3° vs 35±6°), der palmaren Abduktion (38±4° vs 37±4°) sowie im Kapandji-Index für die Opposition (9±0.7 vs 9±1.2). Der mittlere Schmerzwert war 6 Wochen nach Prothese signifikant niedriger im Vergleich zur Trapezektomie (1.6±1.3 vs 6±1.3; p=0.0001), nach 3 Monaten glichen sich die Werte an. Die Daumenklemmkraft war bei den Endoprothesen bereits 3 Monate nach Operation signifikant größer (4.5±1.8kg vs 1.9±1.8kg; p=0.008) und war auch 12 Monate postoperativ signifikant überlegen (5.1±2kg vs 2.8±1.7kg; p=0.02). Durch die Implantation der Endoprothese konnte postoperativ eine Verkürzung des Daumenstrahls (11.2±0.8cm vs 11.5±0.6cm) im Vergleich zur Trapezektomie (11±0.6cm vs 10.2±0.7cm) vermieden werden. Die funktionellen Scores zeigten in beiden Gruppen gleichermaßen eine signifikante Verbesserung der Handfunktion. In beiden Patientengruppen traten keine Operationskomplikationen auf.
Schlussfolgerung: Nach Implantation einer Dual-Mobility Endoprothese waren die funktionellen Ergebnisse im ersten Jahr vergleichbar mit denen der Trapezektomie. In der Daumenklemmkraft waren die Werte bei Endoprothese denen der Trapezektomie signifikant überlegen.