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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Rekonstruktion eines großen Weichteildefekts der Hand nach Sarkomresektion mittels fasziokutaner, chimärer ALT-Lappenplastik

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stephanie Köhler - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Frankfurt am Main, Germany
  • Isabella Mehling - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Frankfurt am Main, Germany
  • Wibke Moll - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Frankfurt am Main, Germany
  • Michael Sauerbier - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Frankfurt am Main, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh050

doi: 10.3205/16dgh050, urn:nbn:de:0183-16dgh0509

Published: September 20, 2016

© 2016 Köhler et al.
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Text

Fragestellung: Maligne Tumore an der Hand sind seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankungen. Für die Rekonstruktion größerer, multistruktureller Weichteildefekte, welche nach ihrer Resektion entstehen können, kann die fasziokutane, chimäre ALT-Lappenplastik eingesetzt werden.

Wir stellen das klinische Ergebnis bei einem Fall mit R0 Resektion eines Myxofibrosarkoms unter Mitnahme aller Strecksehnen am rechten Handrücken vor und erläutern das operative Management bei der Behandlung von größeren Weichteildefekten mittels fasziokutaner, chimärer ALT-Lappenplastik an der Hand.

Methodik: Bei einem 42-jährigen Patienten wurde ein Myxofibrosarkom (pT2a, G2) am rechten Handrücken diagnostiziert. Es erfolgte die Resektion des Tumors im Sinne einer "wide excision" unter Mitnahme aller Strecksehnen und des Ramus superficialis nervi radialis sowie des Ramus dorsalis nervi ulnaris. Schließlich erfolgte die Rekonstruktion der Strecksehnen durch die Transplantation beider Palmaris longus- und Plantarisehnen sowie die Defektdeckung durch eine 30 x 15 cm große chimäre ALT-Lappenplastik von links, bestehend aus einem fasziokutanen Anteil sowie Fascia lata, mit welcher das Retinaculum extensorum rekonstruiert wurde. Es erfolgte die End-zu-Seit Anastomosierung der arteriellen und venösen Lappengefäße auf die A. bzw. V. radialis. Das endgültige histologische Ergebnis erbrachte die komplette Tumorfreiheit der Absetzungsränder. Am 11. post-operativen Tag konnte der Patient nach Hause entlassen werden. Eine Lappenausdünnung erfolgte acht Monate später.

Ergebnisse: Acht Monate nach der R0 Tumorresektion zeigt die rekonstruierte Hand eine gute Beuge- und Streckfähigkeit und wird funktionell als Gebrauchshand eingesetzt. Der Patient kann Alltagstätigkeiten selbstständig durchführen. Bei dem Patient konnte ein sehr zufriedenstellendes funktionelles Ergebnis erzielt werden.

Schlussfolgerung: Wie in dem Fallbeispiel dargestellt, ist auch noch nach ausgeprägter Tumorresektion an der Hand ein Funktionserhalt mit suffizienter Weichteildeckung möglich. Hierzu ist ein strukturiertes Vorgehen notwendig. Die ALT-Lappenplastik erweist sich als sehr gute Möglichkeit komplexe Defekte suffizient zu verschließen.