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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Weichteilsarkome an der oberen Extremität – eine onkochirurgische und rekonstruktive Herausforderung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Horst Zajonc - Klinik für Plastische und Handchirurgie Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany
  • Holger Bannasch - Klinik für Plastische und Handchirurgie Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany
  • Georgios Koulaxouzidis - Klinik für Plastische und Handchirurgie Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany
  • G. Björn Stark - Klinik für Plastische und Handchirurgie Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh048

doi: 10.3205/16dgh048, urn:nbn:de:0183-16dgh0480

Published: September 20, 2016

© 2016 Zajonc et al.
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Text

Hintergrund: Weichteilsarkome der oberen Extremität stellen aufgrund der engen anatomischen Lagebezüge zu wesentlichen Leitungsbahnen eine besondere chirurgische Herausforderung dar. Das Erreichen einer R0 Situation ist oftmals anspruchsvoller als an der unteren Extremität, wo vor allem die häufig im proximalen Bereich gelegenen Weichteilsarkome eher "einfach" weit zu resezieren sind. Da es nach wie vor keine "Onkochirurgie" als Spezialdisziplin in Deutschland gibt, sind hier zumeist Plastische Chirurgie, Orthopädie und Handchirurgie gefordert.

Methodik: Es erfolgte eine dateigestützte retrospektive Analyse der im Zeitraum von 2003 - 2013 behandelten Sarkompatienten der eigenen Klinik. Erhoben wurden deskriptive Krankheitsdaten, der Krankheitsverlauf, die onkochirurgische Therapie und die rekonstruktiven Maßnahmen.

Ergebnisse: Insgesamt 204 (Follow up Zeit im Median: 38 Monate) Patienten mit Weichteilsarkom konnten eingeschlossen werden, wovon 53,9% auswärtig vorbehandelt waren. Alle Patienten wurden nach interdisziplinärem Beschluss im Sarkomboard multimodal therapiert, wobei die Chirurgie deutlich im Vordergrund stand.

An der oberen Extremität wurden insgesamt 37 Patienten behandelt. Von diesen Patienten benötigten 26 (=70%) eine Rekonstruktion, welche in den meisten Fällen einzeitig durchgeführt wurde. Patienten mit Sarkomen an der unteren Extremität benötigten nur in 50% der Fälle eine rekonstruktive Maßnahme. Die rekonstruktiven Maßnahmen beinhalteten das gesamte rekonstruktive Spektrum der Plastischen und Handchirurgie (Sehnentransfers, Sehneninterpositionen, freie funktionelle Muskeltransfers, lokale Lappenplastiken, freie Lappenplastiken und Zehentransfers).

Schlussfolgerung: Ein befriedigendes onkologisches und funktionelles Ergebnis in der Behandlung von Patienten mit Weichteilsarkomen der oberen Extremität erfordert das Beherrschen aller plastisch-rekonstruktiven und handchirurgischen Techniken im Rahmen eines multimodalen interdisziplinären Therapieumfelds.