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Kreissägenverletzungen an der Hand: Eine Analyse von der Entstehung über die Rehabilitation bis zur Entschädigung
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Published: | September 20, 2016 |
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Fragestellung: Ein Drittel der meldepflichtigen Arbeitsunfälle entfallen auf Handverletzungen. Dabei verletzen sich ca. 70% der Unfallversicherten an der Kreissäge. Ziel der Studie war die Auswertung von Kreissägenverletzungen an der Hand von der Entstehung über die Rehabilitation bis zur Entschädigung.
Methodik: Zwischen 2010 bis 2014 ereigneten sich 130 bg-lich (eine einzelne BG) versicherte Arbeitsunfälle durch eine Kreissägenverletzung an der Hand. Einbezogen wurden alle Arbeitsunfälle, die stationär behandelt wurden und in diesen Jahren zu einer Entschädigung führten.
Die Analyse der Kreissägenverletzung an der Hand erfolgte nach der Einteilung gemäß dem "Leuchtturmprojekt Hand" sowie nach dem "Hand Injury Severity Score (HISS)". Zudem wurde eine exakte Kostenanalyse sowohl für den akutstationären Bereich als auch für die weitere Nachbehandlung und Rehabilitation durchgeführt.
Ergebnisse: Bei den 130 Arbeitsunfällen handelte es sich um 126 männliche und vier weibliche Versicherte. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt des Unfalls lag bei 41 Jahren. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Februar und März sowie an einem Montag. Die Auswertung zeigte, dass sich der Unfall ca. 4,5 Stunden nach Arbeitsbeginn ereignete. Der häufigste Unfallauslöser war in 89 Fällen (68%) eine Unachtsamkeit des Versicherten. Bei dem Verletzungsmuster handelte es in 92 Fällen (71%) um eine Mehrfingerverletzung, die rechte Hand war bei 73 Patienten (56%) betroffen. Es handelte sich um 179 Amputationsverletzungen (36%), wobei sämtliche Amputationen der Finger und Hand erfasst wurden. Die Therapie war dabei in 113 Fällen (63%) eine primäre Stumpfbildung. 103 Arbeitsunfälle (79%) wurden gemäß dem HISS in die Gruppe IV mit dem höchsten Verletzungsschweregrad eingeteilt.
Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit lag bei 188 Tagen. Die durchschnittlichen Gesamtkosten pro Kreissägenverletzung betrugen 38.098,82 Euro. Bei 100 Patienten (77%) konnte eine Wiedereingliederung in den alten Beruf erfolgen.
Schlussfolgerung: Anhand der erhobenen Analyse kann von einer zufriedenstellenden Steuerung des Heilverfahrens ausgegangen werden. Wichtig ist dabei eine kooperative Zusammenarbeit der Verfahrensbeteiligten im Dreiecksverhältnis zwischen Versichertem, UV-Träger und Leistungserbringern. Wünschenswert ist eine zeitnahe und vollständige Erstberichterstattung an den UV-Träger sowie eine entsprechende Qualifikation der Sachbearbeiter hinsichtlich des Beurteilungswesens von schweren Handverletzungen.