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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Kurzzeitergebnisse nach Rekonstruktion des Os lunatum mit mirkovaskulär angeschlossenem osteochondralen Femurspan zur Behandlung der fortgeschrittenen Lunatumnekrose

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stefanie Schmitt - RHÖN-Klinikum, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt, Deutschland
  • Karl-Heinz Kalb
  • Karl-Josef Prommersberger

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh28

doi: 10.3205/14dgh28, urn:nbn:de:0183-14dgh289

Published: October 7, 2014

© 2014 Schmitt et al.
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Fragestellung: Lässt sich mit einem mikrovaskulär angeschlossenen osteochondralen Femurspan das Os lunatum bei fortgeschrittener Nekrose erfolgreich revitalisieren und rekonstruieren?

Methodik: Fünf Patienten (4 Frauen, 1 Mann) im durchschnittlichen Alter von 27,8 ± 5,1 Jahre mit Lunatumnekrose Stadium IIIB entsprechend der Klassifikation nach Lichtman und Ross erhielten einen mikrovaskulär angeschlossenem osteochondralen Femurspan. Bei 3 Patienten war das dominante rechte Handgelenk, bei 2 Patienten das nicht-dominante linke Handgelenk betroffen. Die Dauer zwischen Operation und Nachuntersuchung betrug im Durchschnitt 11,8 ± 5,7 Monate. Alle Patienten wurden klinisch und radiologisch nachuntersucht, wobei postoperativ sowohl eine Computertomographie als auch Kernspintomographie durchgeführt wurde. Die Kirschner-Drähte wurden nach zuvor erfolgter Computertomographie im Durchschnitt nach 16,6 ± 11,2 Wochen entfernt. Prä- und postoperativ wurden der DASH-Score und der modifizierte Mayo-Wrist Score erhoben.

Ergebnisse: Bei 4 der 5 Patienten wurde radiologisch eine Vitalität und knöcherne Konsolidierung des Os lunatum nachgewiesen.

Die Beweglichkeit des behandelten Handgelenkes betrug präoperativ durchschnittlich für die Extension/Flexion 88,8 ± 23,8° und postoperativ 75 ± 25°. Die Griffkraft verbesserte sich von präoperativ 50% auf postoperativ 62% der Gegenseite. Im DASH-Score beurteilten alle Patienten die Funktionsfähigkeit der Hand als besser, wobei der präoperative Durchschnitt 47,3 ± 20,3, der postoperative Durchschnitt 30,3 ± 20,8 Punkte betrug.

Postoperativ kam es bei 2 Patienten zu einem dorsalen Impingement bedingt durch eine Überdimensionierung des Spanes. Der dorsale knöcherne Überstand am Os lunatum wurde jeweils in einem Folgeeingriff exzidiert. Bei einer Patientin entwickelte sich eine Pseudarthrose, so dass eine gepulste Ultraschalltherapie eingeleitet wurde. Ein Patient führte aufgrund der Beschwerden eine berufliche Umschulung durch.

Schlussfolgerung: Erste Kurzzeitergebnisse wecken die Hoffnung, dass die Ausheilung des Os lunatums dadurch erreicht werden kann, wobei Langzeitergbnisse noch abzuwarten sind.