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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

SL-Band-'Shinkage' mit Radiofrequenzenergie – Kann es wirklich funktionieren? Eine Leichenstudie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Michaela Huber - Uniklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Michael Nerlich
  • Sebastian Gehmert

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh16

doi: 10.3205/14dgh16, urn:nbn:de:0183-14dgh169

Published: October 7, 2014

© 2014 Huber et al.
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Fragestellung: Die Sicherheit und der Nutzen insbesondere auch der Langzeiteffekt des SL-Band 'Shinkage' mittels Radiofrequenzenergie bei der Handgelenksarthroskopie bleibt unklar. Ziel dieser Studie war es Basisdaten zu evaluieren in welchem Ausmaß Radiofrequenzenergie angewendet werden muss um den „Shinkage“-Effekt für das SL-Band zu erreichen

Methodik: Es wurde eine Standardarthroskopie an 14 Leichenhandgelenken durchgeführt. Hierbei wurde unter kontinuierlicher Spülung mit Kochsalzlösung 0,9% ein SL-Band 'Shinkage' des dorsalen Anteil des SL-Band simuliert. Dies wurde sowohl mit einem monopolaren Gerät als auch mit einem bipolaren Gerät durchgeführt. Die im dorsalen SL-Band entstandene Temperatur wurde durch spezielle Sensoren aufgezeichnet. Zeitgleich wurde an 6 weiteren Punkten im und um das Handgelenk herum die entstandene Temperatur regestiert.

Ergebnisse: Wir konnten einen Anstieg der Temperatur abhängig von der Zeitdauer der Energiezufuhr nachweisen. Die höchste Temperatur die in diesem Versuch gemessen wurde waren 42,9°C (monopolar) und 32,2°C (bipolar) im dorsalen Anteil des SL-Bandes nach 30 Sekunden Applikationszeit. Die Durchschnittstemperatur nach 30 Sekunden wurde mit 28,65°C +- 6,7 °C (monopolar) und 27,65°C +- 2,84°C (bipolar) gemessen

Schlussfolgerung: Weder mit dem bipolarem noch mit der monopolaren Radiofrequenzenergie-Gerät wurden unter den postulierten Bedingungen im SL-Band Temperaturen erreicht, die einen 'Shinkage' Prozess ausgelöst hätten. Die notwendige Temperatur von 65°C um einen konstanten Denaturierungsprozess anzustoßen wurde nicht erreicht. Des Weiteren konnten wir nach 30 sec. an den anderen Messpunkten keine schädlichen Temperaturen für das umliegende Gewebe finden.

Abbildung 1 [Abb. 1]