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Qualitätssicherungsstudie einer Wohngruppe für Menschen mit chronischen Essstörungen
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Published: | February 18, 2016 |
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Published with erratum: | March 3, 2016 |
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Hintergrund: Für essgestörte Patientinnen und Patienten ist bei schwerer Erkrankung sowie ungünstigem familiärem Umfeld nach stationärer Therapie eine Betreuung und Behandlung in einer Wohngruppe ein angemessenes Setting.
Die Wohngruppe AmiDon in Uelzen ist für essgestörte PatientInnen ausgerichtet, die bereits vielfältige Therapieerfahrungen haben und weitere Unterstützung zur Rehabilitation in die allgemeine Arbeitswelt benötigen.
Methoden: Vorgestellt wird eine noch laufende Qualitätssicherungsstudie im Ein-Gruppen-Design mit fünf Messwiederholungen (in 6-Monatsabständen) über einen Zeitraum von 2,5 Jahren. Erfasst werden das psychische und psychosomatische Befinden (SCL-90-R, Derogatis 1977, Franke 1995), interpersonale Schwierigkeiten (IIP-C, Horowitz, Strauß & Kordy, 1994), essstörungsspezifische Symptomatik (EDI-2, Paul & Thiel, 2005; EDE-Q, Hilbert & Tuschen-Caffier, 2006), objektives Gewicht und Zufriedenheitswerte der BewohnerInnen. Die Hypothese zur Qualitätssicherung verlangt Stabilität, also keine Verschlechterungen.
Ergebnisse: Eine erste Zwischenanalyse zeigt, trotz schwacher Power durch die relativ geringe Teilnehmerinnenzahl (mit Messwiederholungen n = 26-33), für alle abhängigen Variablen Stabilität.
Schlussfolgerung: Im Kontext der schlechten Prognosen für chronische Essstörungen weist die gezeigte Stabilität der essstörungsspezifischen Symptomatik auf eine erfolgreiche Weiterbehandlung in der Wohngruppe hin. In Folgeuntersuchungen sollte überprüft werden, ob die gefundene Stabilität über einen längeren Zeitraum hinaus erhalten bleibt und ob über einen längeren Behandlungszeitraum auch Besserungen in der Symptomatik auftreten. Für die AmiDon-Wohngruppe werden Daten für eine solche Evakuationsstudie rekrutiert.