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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Die Veränderung der Essstörungssymptomatik im Rahmen eines internetbasierten Behandlungsprogramms für Patienten mit Binge-Eating-Störung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anette Kersting - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leipzig, Deutschland
  • author Ruth Dölemeyer - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leipzig, Deutschland
  • author Grit Klinitzke - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leipzig, Deutschland
  • author Jana Steinig - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leipzig, Deutschland
  • author Birgit Wagner - Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess048

doi: 10.3205/14dgess048, urn:nbn:de:0183-14dgess0481

Published: March 17, 2014

© 2014 Kersting et al.
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Hintergrund: Die Wirksamkeit internetbasierter therapeutengestützter Angebote zur Behandlung von Essstörungen konnte bereits für die Bulimia nervosa gezeigt werden, nicht jedoch für die BES. Ziel dieser Studie war es, eine therapeutengestützte Online-Intervention für Personen mit BES zu entwickeln, durchzuführen und deren Effektivität zu evaluieren.

Methoden: Teilnehmende wurden durch die Verbreitung von Links zur studieneigenen Webseite im Internet und über essstörungsspezifische deutschlandweite Einrichtungen rekrutiert. Nach einer umfangreichen Online-Diagnostik wurden eingeschlossene Personen wurden nach dem Prinzip der randomisiert-kontrollierten Studie der Behandlungsgruppe (BG) oder die Wartelistengruppe (WL) zugeordnet und entsprechend mit Hilfe eines 16-wöchigen, kognitiv-verhaltenstherapeutischen und emailbasierten Intervention über das Internet behandelt. Die Essstörungssymptomatik (EDE-Q) mit den Dimensionen gezügeltes Essverhalten, gewichtsbezogene, essbezogene und figurbezogene Sorgen und depressive Symptomatik (BDI-II) wurde zu Behandlungsbeginn und nach Abschluss der Behandlung erfasst.

Ergebnisse: Insgesamt durchliefen 114 Patienten/-innen mit BES die Intervention. Beim Vergleich der Behandlungsgruppenwerte nach der Intervention und der Wartelistengruppenwerte vor der Behandlung zeigte sich eine signifikante Reduktion der Anzahl der Essanfälle, der essbezogenen negativen Kognitionen und der depressiven Symptomatik mit sehr hohen Effektstärken zwischen d=1.07 und 1.96.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Befunde zeigen eine gute Wirksamkeit der Internetintervention in Bezug auf Essstörungssymptomatik und Depressionen. Programmimmanente Variablen wie Behandlungsdauer und Aufgabenbindung und störungsbildspezifische Aspekte wie Scham und Bewegungseinschränkungen und die therapeutische Beziehung werden als Einflussfaktoren auf das Behandlungsergebnis diskutiert.

Die Auswertungen der 3-, 6- und 12-Monats-Follow-Ups stehen derzeit noch aus.