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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Diagnostik und Therapie der Invagination durch die Kinderchirurgie

Meeting Abstract

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  • Udo Rolle - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Klinik für Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Henning Fiegel - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Klinik für Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Stefan Gfrörer - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Klinik für Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch586

doi: 10.3205/16dgch586, urn:nbn:de:0183-16dgch5867

Published: April 21, 2016

© 2016 Rolle et al.
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Einleitung: Ultraschall ist die Methode der Wahl bei der Diagnostik und Therapie von Invaginationen. In Abhängigkeit von den vorhandenen Strukturen werden die Ultraschalluntersuchungen bei der Invagination von Radiologen, Kinderärzten oder Kinderchirurgen durchgeführt. In unserer Abteilung wird die gesamte Diagnostik und Therapie von Invaginationen ausschließlich von Kinderchirurgen geleistet.

Wir führten eine retrospektive Studie zur Effektivität und Sicherheit der ultraschallgesteuerten Desinvagination bei Invaginationen, die nur durch Kinderchirurgen durchgeführt wurde, durch.

Material und Methoden: Retrospektie Untersuchung aller in den Jahren 2010-2014 behandelten Kinder in der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie des Uniklinikums der Goethe-Universität Frankfurt.

Primäre Endpunkte der Untersuchung waren neben der kompletten Reposition, die Rate von Komplikationen der Desinvagination und die Rate der operativen Interventionen.

Ergebnisse: Es wurden 38 Patienten (weiblich:männlich: 1:2) in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter betrug 16,7 Monate (SD +/-15). Kein Kind erhielt eine Röntgenaufnahme. Alle Kinder wurden durch Kinderchirurgen sonographiert. 3/38 Kindern wurden aufgrund der Anamnese und des klinischen Befunbes primär laparotomiert. 6/38 Patienten wurden nach erfolglosen Repositionsversuchen überwiesen. 16/38 (42%) der Patienten hatten eine Anamnese von mehr als 24 Stunden. 35/38 Patienten unterzogen sich einer ultraschallgestützten Reposition der Invagination. 24/35 (69%, CI 0,51-0,83) der Kinder konnten erfolgreich behandelt werden, darunter 5/24 Kindern mit einer verlängerten Anamnese. 11/35 Kindern mit erfolglosem, ultraschallgestützten Repositionsversuch wurden operiert. Dabei zeigten sich bei 6/11 Fällen pathologische Leitstrukturen (3 Meckel Divertikel, 2 Lymphome, 1 Adenomyom) und die verbliebenen 5/11 Patienten mit sehr langen Invaginaten.

Die Verläufe nach den ultraschallgestützen Repostionen waren regelrecht. Es traten 3 Rezidive auf, die ebenfalls konservativ therapiert werden konnten. Bei den primär und sekundär operierten Patienten fiel ein hoher Anteil mit pathologischen Leitstrukturen auf, 8/38 des Gesamtkollektivs=21%.

Schlussfolgerung: Die Diagnose bzw. Therapie von Invaginationen mittels Ultraschall ist effektive und sichere Methode in den Händen der Kinderchirurgie. Insbesondere die chirurgische Therapie von möglichen Komplikationen bzw. der nicht konservativ zu reponierenden Invaginationen ist sehr zeitnah vom gleichen Behandler möglich.