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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Longitudinales Telomerscreening adipöser Patienten

Meeting Abstract

  • Florian Ulmer - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Andreas Kroh - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Hamid Alizai - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Fabian Beier - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch494

doi: 10.3205/16dgch494, urn:nbn:de:0183-16dgch4946

Published: April 21, 2016

© 2016 Ulmer et al.
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Einleitung: Telomere dienen als Schutzkappen („capping function“) an den Enden eines jeden Chromosoms. Bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich und können als Marker des biologischen Alters angesehen werden. Die Verkürzung wird durch oxidativen Stress und Entzündung verstärkt. Wie sich die Telomerlänge bei einer Gewichtsabnahme nach bariatrischen Operationen (Schlauchmagen, Roux-en-Y Magenbypass) verändert, war bisher nach Durchsicht der Literatur noch nicht Gegenstand von klinischen Studien.

Material und Methoden: Die Untersuchung der adipösen Patienten erfolgte präoperativ sowie zu festen Abständen postoperativ (zwei Wochen, eins, sechs, und 12 Monate) postoperativ untersucht. Eine valide Methode zur Messung der Telomerlänge bietet die quantitative fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) Technik. Zusätzlich kann die Telomerlänge auch mittels FISH Technik und konfokaler Mikroskopie direkt im Lebergewebe bestimmt werden. Da die Telomerlänge in Granulozyten und Lymphozyten mit zunehmendem Lebensalter unterschiedlich stark abnimmt, kann ein Vergleich durch eine entsprechende, schon vorhandene Altersstandardisierung erreicht werden und die Differenz zum gesunden altersadaptierten Kontrollkollektivs bestimmt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 32 Patienten untersucht. Das mediane follow up betrug 9.6 Monate (range: 6-14 Monate). Die Telomerlänge in den Lymphozyten adipöser Patienten war im Vergleich zum Kontrollkollektiv signifikant verkürzt (MW=7.1; SD=1.02; p=0.007). Die Untersuchung der Lymphozyten im longitudinalen Verlauf zeigte keinen signifikanten Unterschied (p=0.12).

Schlussfolgerung: Insgesamt fanden sich bei adipösen Patienten präoperativ verkürzte Telomerlängen der Lymphozyten, was auf eine vorzeitige Alterung der Zellen hindeutet. Nach bariatrischen Operationen unterschieden sich die Längen nicht signifikant. In wie weit ein Unterschied der operierten zu nichtoperierten adipösen Patienten besteht ist zur Zeit Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Abbildung 1 [Abb. 1]