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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Entwicklung eines Scores zur Bewertung der Kameraassistenz bei laparoskopischen Operationen

Meeting Abstract

  • Tobias Huber - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Markus Paschold - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Florian Schneble - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch477

doi: 10.3205/16dgch477, urn:nbn:de:0183-16dgch4779

Published: April 21, 2016

© 2016 Huber et al.
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Text

Einleitung: Die Bedeutung der Kameraassistenz in der laparoskopischen Vizseralchirurgie wird im klinischen Alltag als hoch angesehen. Wissenschaftlich ist dieser Aspekt nicht hinreichend untersucht. Für praktische operative Fertigkeiten existieren Bewertungs-Tools zur Objektivierung der Leistung des Operateurs. Diese fehlen für die Kameraassistenz bei laparoskopischen Operationen. Ziel des vorliegenden Projektes ist die Entwicklung einer derartigen Bewertungsmöglichkeit.

Material und Methoden: In Anlehnung an vorhandene Scores zur Bewertung praktischer operativer Fertigkeiten (z.B. „OSATS“, „GOALS“) sollte ein Bewertungstool für die Qualität der Kameranavigation erstellt werden. Hierzu erfolgte zunächst die Zusammenstellung von sechs Kernpunkten, welche die Qualität der laparoskopischen Kameraassistenz abbilden sollten. Dies beinhaltet das Zentrieren des Operationsfeldes, ein korrektes Einstellen des Horizonts, die Darstellung der Instrumente im Blickfeld, keine Unterbrechung des Operationsflusses, sowie die Anzahl der verbalen und manuellen Korrektur durch den Operateur. Anschließend wurde eine Bestandserhebung der sechs Items im Rahmen verschiedenster laparoskopischer Operationen durchgeführt um die Inhaltsvalidität zu erfassen. (Abbildung 1 [Abb. 1])

Ergebnisse: Aktuell wurden bereits die Rohdaten der sechs definierten Kernpunkte bei verschiedenen laparoskopischen Operationen wie Cholezystektomien, Fundoplicationes, Sigmaresektionen, Herniotomien, aber auch Rektum- und Ösophagusresektionen erhoben (n=44). Hierbei ließ sich bereits ein Unterschied zwischen erfahrenen (mindestens Fachärzte) und eher unerfahrenen Kameraassistenten feststellen. So war der „Horizont“ bei Unerfahrenen häufiger inkorrekt, jedoch erreichte dieser Unterschied keine statistische Signifikanz (Median (IQR): 2,0 (0,0; 4,0) vs. 1,0 (0,0; 2,0); p=0.212). Die „Anzahl der verbalen Kommandos“ (Median (IQR): 4,0 (2,0; 6,0) vs. 1,5 (0,0; 2,0); p=0.005) und „Anzahl der manuellen Korrekturen“ (Median (IQR): 1,0 (1,0; 2,0) vs. 0,0 (0,0; 0,0); p<0.001) war bei unerfahrenen Kamerassistenten signifikant höher.

Schlussfolgerung: Die Entwicklung des Scores soll eine objektive Bewertung der Kameraassistenz bei laparoskopischen Operationen ermöglichen. Eine Bewertung verschiedener Operateure und Kameraassistenten zur Beurteilung der Konstruktvalidität sowie die Analyse der Reliabilität des Scores und der Interratervariabilität sind Gegenstand aktueller Untersuchungen.