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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Robotik assistierte Hemikolektomie rechts mit CME und intrakorporaler Anastomose (Handnaht)

Meeting Abstract

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  • Benno Mann - AKA Bochum, Klinik für Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland
  • Gintautas Virakas - AKA Bochum, Klinik für Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch446

doi: 10.3205/16dgch446, urn:nbn:de:0183-16dgch4469

Published: April 21, 2016

© 2016 Mann et al.
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Einleitung: Die totale mesokolische Exzision (CME) nach Hohenberger ist ein essentieller Teil der radikal onkologischen Hemikolektomie rechts. Sowohl offen chirurgisch als auch laparoskopisch ist die CME eine anspruchsvolle und durchaus komplikationsgefährdete Operation. Die Ergebnisse prospektiv randomisierter Studien und die Daten aus der Versorgungsforschung zeigen, dass die CME Qualität häufig unzureichend ist. Der Einsatz der Robotik Assisitenz könnte helfen, die CME Ergebnisse zu verbessern.

Material und Methoden: Die robotik assistierte Hemikolektomie mit CME erfolgt mit 5 Trokaren in deutlicher Linksseitenlage. Die Präparation beginnt mit der Eröffnung der Mesenterialwurzel am Treitz'schen Band. Von links medial nach rechts lateral wird zunächst die Vena mesenterika superior dargestellt und der Abgang der V. ileokolika wird abgesetzt. Am Truncus Henle werden alle zum rechten Kolon ziehenden Venen und die Vena gastroepiploica dextra abgesetzt, die Vena kolika media und die Äste zum Pankreas bleiben erhalten. Die A.ileokolika wird an der A. mesenterika superior abgesetzt. Nun erolgt die CME von medial nach lateral unter Freilegung des Duodenums und des Pankreaskopfes und das Ablösen des Mesokolons von der Gerotaschen Faszie. Das Mesokolon transversum wird entlang der V. kolika media skelletiert und die Bursa omentalis kranial der Vena schichtgerecht eröffnet. Das Kolon transversum wird mit einem Endo-Stapler abgesetzt und es wird durch das Lig. gastrokolikum auf den distalen Magen zuskelletiert. Von hier wird nach rechts der Stamm der gastroepiploischen Gefäße mit dem umgebendem Fett- und Lymphgewebe en bloc zum Resektat hin mobilisiert. Nun erst erfolt das Ablösen des rechtsseitgen Kolons aus seinen fetalen Verwachsungen mit der Bauchdecke. Es wird auf das terminale Ileum zuskelletiert und es wird mit einem Stapler abgesetzt. Die Bergung des Resektats erfolgt über einen Pfannenstielschnitt. Die Anastomose erfolgt als Seit-Seit Anastomose robotik assistiert handgenäht mit einem 4/0 arretierenden resorbierbaren Monofilament.

Ergebnisse: Wir haben von 2012 bis 2015 58 Patienten in dieser Technik operiert. Die CME Qulität war in 56 Fällen Mercury I und in 2 Fällen Mercury II. Alle Resektionen waren R0 Resektionen und der CRM war in allen Fällen tumorfrei.

Wir sahen bei der initial durchgeführten Bergung über eine paraumbilikale Bergeinzision mit extrakorporaler Handnaht-Anastomose in 6/40 Fällen ein Hämatom, in 3/40 Fällen ein Wundinfektion und in 4/40 Fällen im weiteren Verlauf eine Hernie. Um diese unbefriedigenden Zahlen zu verbessern, haben wir auf die supraumbilikale Bergung und intrakorporale Anastomose umgestellt. In den letzten 18 Fällen haben wir neben einem Hämatom keine weiteren lokalen Komplikationen der Bergeinzision erlebt. Wir haben 2/40 Insuffizienzen der extrakorporalen Anastomosen und bisher keine Insuffizienz der 18 handgenähten intrakoporalen Anastomosen gesehen.

Schlussfolgerung: Eine Mercury I CME bei der Hemikolektomie rechts ist mit der robotik assistierten laparoskopischen Vorgehensweise sehr häufig zu erreichen. Gerade bei der anspruchsvollen Präparation an den großen Gefäßen der Mesenterialwurzel sind die Vorteile der Robotik Assistenz sehr sinnvoll eingesetzt. Wir halten die Verlagerung der Bergeinzision in den suprasymphysären Bereich für sinnvoll, da wir damit lokale Komplikationen im Bereich der Bergeinzision verringern können. Voraussetzung ist die intrakorporale Anastomose, die mit dem Roboter schnell und sicher durchzuführen ist.