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Ergebnisse nach Ösophagusatresie
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Zur Evaluation der Prozess- und Ergebnisqualität von Kindern mit Ösophagusatresie wurden die eigenen Patienten der letzten 5 Jahre (2010 -2014) analysiert.
Material und Methoden: Erfassung der epidemiologischen Daten, Klassifikation der Fehlbildung, Auswertung der Operationsprozeduren und der Behandlungsergebnisse anhand folgender Parameter: Gewichtsentwicklung, Stenosen, Rezidivfistel, Motilitätsstörungen, GÖR, Atemwegs-erkrankungen, Tracheomalazie, Ernährungsprobleme, Bindungsstörungen, orthopädische Auffälligkeiten.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2010 – 12/2014 wurden 25 Kinder mit Ösophagusatresie versorgt.
Klassifikation: 20 x Vogt III b, 4 x Vogt II, 1 x H-Fistel, insgesamt 8 long gap-Formen mit einer Distanz von > 5 cm
Assoziierte Fehlbildungen: 12 x VACTERL mit kardialer Dominanz, 2 x gastrointestinale Fehlbildungen bei Vogt II, 6 x bei Vogt III b
Operation: 1 x Notgastrostomie und Deszendostomie, 2 x Kardiabanding, 1 x nur TEF-Ligatur, 1 x TEF-Ligatur, Duodenodenostomie und Gastrostomie, 16 x primäre Anastomose, 5 x verzögerte primäre Anastomose, 3 x Gastric tube, 1 x keine OP
Langzeitergebnisse: 3 Patienten verstarben infolge komplexer kardialer und chromosomaler Begleitfehlbildungen, 2 Patienten benötigten Rethorakotomien, 2 Patienten eine Fundoplicatio infolge GÖR. Nur bei einem Patienten war die Sondenentwöhnung problematisch. Hinsichtlich Motilitätsstörungen, Ernährungsproblemen, Bindungsstörungen und orthopädischen Auffälligkeiten werden die long gap-Formen mit den einfachen verglichen.
Schlussfolgerung: In unserer Patientengruppe fanden sich überdurchschnittlich viele Kinder mit Ösophagusatresie des Typs Vogt II, daher wurden wir häufiger mit einer long-gap-Situation konfrontiert. Ebenfalls überdurchschnittlich dominierten schwere, insbesondere kardiale Fehlbildungen den Verlauf. Unsere Ergebnisse bekräftigen die Bedeutung der konsequent interdisziplinären Therapieplanung mit Neonatologen, Kinderanästhesisten, Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen, die individualisierte Therapie und die Zentralisierung.