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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Mittellapensyndrom nach VATS-Lobektomie

Meeting Abstract

  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Philipp Schnorr - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch420

doi: 10.3205/16dgch420, urn:nbn:de:0183-16dgch4200

Published: April 21, 2016

© 2016 Kösek et al.
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Text

Einleitung: Nach offen-chirurgischer Resektion ist die Verdrehung und Verlagerung von benachbarten Lungenlappen als seltene Komplikation bekannt. Für thorakoskopische Lappenresektion wurde sie nicht als typische Komplikation aufgeführt.

Material und Methoden: Bei einer 73 jährigen Patienten mit fortgeschrittener COPD (Gold IV) fand sich ein Rundherd von 2 cm Größe. Nachdem interventionell keine Diagnose gestellt werden konnte erfolgte zunächst thorakoskopisch eine Keilresektion des Tumors. Nach der Schnellschnittdiagnose eines Adenokarzinoms wurde der thorakoskopische Eingriff fortgesetzt und unkompliziert eine VATS-Lobektomie des Oberlappens rechts mit radikaler Lymphadenektomie durchgeführt. Nach frühpostoperativem unkomplizierten Verlauf zeigte sich am 2. postoperativen Tag eine Atelektase des Mittellappens im CT.

Ergebnisse: Der Mittellappenbronchus war kollabiert aber passierbar, eine Sekretverlegung lag nicht vor. Nachdem eine CPAP Maskentherapie und eine Reintubation den Befund nicht ändern konnten, erfolgte die Indikation zur Revision. Unter thorakoskopischer Sicht gelang auch jetzt keine Wiederbelüftung des Lappens, so dass eine Minthorakotomie erfolgte. Es fand sich eine Verlagerung des Mittellappens nach dorsal, durch die Biegung um die Pulmonalarterie war der Bronchus kollabiert. Die arterielle und venöse Durchblutung war nicht kompromittiert. Die manuelle Verlagerung von Unterlappen und Mittellappen reichte für eine Wiederbelüftung aus. Sicherheitshalber erfolge eine 24 stündige Nachbeatmung.

Schlussfolgerung: Das Spektrum der typischen Komplikationen nach offen-chirurgischer und thorakoskopischer Lobektomie ist verschieden. Das Fallbeispiel demonstriert, dass auch nach einer thorakoskopischen Oberlappenresektion ein Mittellappensyndrom auftreten kann, welches eine konsequente Behandlung erforderte.