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Reparation perinealer Hernien nach extralevatorischer Rektumamputation mittels Doppelmesh-Technik bei perinealem Zugangs
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Die extralevatorische abdomino-perineale Rektumexstirpation nach Holm hat sich in den letzten Jahren zunehmend durchgesetzt. Der größere perineale Defekt und der Einfluss der neoadjuvanten Strahlentherapie begünstigen allerdings auch die Entstehung von perinealen Hernien. Die Reparation dieser Hernien ist wenig standardisiert und mit hohen Rezidivraten behaftet. Wir berichten die ersten Erfahrungen mit einer Reparation mittels Doppelmesh-Technik mit perinealem Zugang
Material und Methoden: Seit 2012 wurden 4 Patienten mit perinealen Hernien operiert, die zuvor bei einem Rektumkarzinom eine neoadjuvante Radiochemotherapie und danach eine Rektumaamputation in extralevatorischer Technik erhalten hatten. Bei allen Patienten war primär eine Omentumplastik erfolgt.
Die Patienten wurden in Steinschnittlage gelagert. Es erfolgte die Präparation des Brucksackes von perineal bis nach abdominell. Die Blasenhinterwand sowie die Innenfläche des distalen Os sacrums wurden dargestellt. Nach Eröffnung des Peritoneums und Adhäsiolyse der Omentumplastik und des Dünndarmes erfolgten die Reposition des Dünndarmpaketes nach intraabdominell und die Abdeckung des Darmes mit der Omentumplastik. Die Reposition wurde mit einem nach abdominell überlappenden Ultrapro-Netz 15x15cm retiniert, das an den Resten der Beckenbodenmuskulatur fixiert wurde. Die zweite Mesh-Schicht bildete ein, vor allem für gynäkologische Zwecke verwendetes „Elevate TM PC“ Netz. Dieses mit „Ärmchen“ ausgestattete Netz ermöglicht eine Vierpunktfixation nach dorsal, an jeweils zwei Stellen der Ligamenta sacrospinalia und nach ventral am Musculus obturatorius internus. Das so platzierte Netz spannt sich als ‚neuer‘ Beckenboden in der ehemaligen Levatorenebene auf. Der verbliebene und gestielte Bruchsack wurde zwischen die beiden Netze interponiert. Abbildung 1 [Abb. 1].
Ergebnisse: In einem Fall kam es zu einer Wundheilungsstörung, die mittels Vakuumtherapie, bei belassenen Netzen ausheilte. Alle andren Verläufe waren unauffällig. Rezidive traten bisher nicht auf, wobei eine Patientin zwischenzeitlich mit unauffälligem Lokalbefund verstorben ist und ein Patient nicht kontaktiert werden konnte
Schlussfolgerung: Nach diesen initialen Erfahrungen führt die dargestellte Methode bei einer geringen systemischen Belastung zu einem sehr stabilen Beckenbodenverschluss.