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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Versorgungsrealität der parastomalen Hernie in Deutschland

Meeting Abstract

  • Thomas Moesta - Krankenhaus Siloah-Oststadt-Heidehaus, Allgemein-, Viszeral-, und minimalinvasive Chirurgie, Hannover, Deutschland
  • Benjamin Gundert - Krankenhaus Siloah-Oststadt-Heidehaus, Allgemein-, Viszeral-, und minimalinvasive Chirurgie, Hannover, Deutschland
  • Christine Schug-Paß - Krankenhaus Siloah-Oststadt-Heidehaus, Klinik für Nephrologie, Angiologie und Rheumatologie, Hannover, Deutschland
  • Ferdinand Köckerling - Vivantes Klinikum Spandau, Visceral- und Gefäßchirurgie – Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch374

doi: 10.3205/16dgch374, urn:nbn:de:0183-16dgch3741

Published: April 21, 2016

© 2016 Moesta et al.
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Text

Einleitung: Die parastomale Hernie tritt in Bezug auf die Anzahl der Patienten mit Stomaanlage relativ häufig auf, ist aber insgesamt eine seltene Hernienform. Es bestehen vielfältige Versorgungsmöglichkeiten. Die in der Literatur berichtete hohe Rezidivrate ist ein Indiz dafür, dass noch kein optimales Versorgungsregime besteht. Die vorliegende Analyse beschreibt die Versorgungsrealität anhand von 1.044 prospektiv dokumentierten parastomalen Hernien.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2009 bis 2015 wurden 1044 parastomale Hernien in der Datenbank Herniamed prospektiv erfasst. Der Datensatz enthält multiple Items. Die statistische Analyse erfolgte bisher im univarianten Ansatz. Es wurden 760 parastomale Hernien nach Kolostoma-, 202 nach Ileostoma- und 65 nach Urostomaanlage eingeschlossen.

Ergebnisse: Die operative Versorgung erfolgte vom lap. IPOM bis zur Komponentenseperation in 7 unterschiedlichen Techniken. Es wurden über 50 verschiedene Netzarten verwendet. 24% der parastomalen Hernien wurden ohne Netz operiert. Die durchschnittliche Operationsdauer lag bei 114 Minuten. Die mittlere Krankenhausverweildauer betrug 13 Tage. Die Morbidität lag intraoperativ bei 4% und postoperativ bei 14%. Im 1-Jahres Follow Up wurden bisher 547 Patienten mit vollständigen Datensatz erfasst, dies entspricht einem Follow Up von 74%. Neben der Berücksichtigung des Schmerzes in einer numerischen Analogskala wurde die Rezidivrate betrachtet. Insgesamt trat bei 70 Patienten (12%) innerhalb eines Jahres ein Rezidiv auf. Die Abhängigkeit der Rezidivrate vom OP-Verfahren (laparoskopisch/ nicht laparoskopisch/ mit Netz/ ohne Netz) wird aufgezeigt.

Schlussfolgerung: Die Dokumentation beschreibt die hohe Diversität der Versorgungsrealität der parastomalen Hernie und belegt im multivariaten Ansatz die Überlegenheit laparoskopischer und Netz basierter Verfahren.