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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Therapiemanagement der Narbenhernie nach Lebertransplantation

Meeting Abstract

  • Daniel Heise - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Roman Eickhoff - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Andreas Kroh - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christian Daniel Klink - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch371

doi: 10.3205/16dgch371, urn:nbn:de:0183-16dgch3716

Published: April 21, 2016

© 2016 Heise et al.
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Einleitung: Die Narbenhernie nach Lebertransplantation (LTX) ist eine häufige Komplikation mit einer Inzidenz laut Literatur zwischen 5 und 34%. In dieser retrospektiven Untersuchung wurden das Vorliegen von Risikofaktoren, die operative Strategie sowie der langfristige postoperative Verlauf analysiert.

Material und Methoden: Zwischen Februar 2012 und April 2015 wurden 25 Patienten im Median 39,6 Monate nach vorangegangener LTX an einer Narbenhernie operiert. Der abdominale Zugangsweg vor LTX erfolgte in allen Fällen über eine median nach kranial erweiterte, tranversale Laparotomie (Mercedessternschnitt). Innerhalb dieses Patientenkollektivs wurde unterschieden, ob eine Narbenhernienreparation mit Netzimplantation über die gesamte Wundfläche oder lokal nur an der Bruchlücke mit suffizienter Netzüberlappung erfolgte.

Ergebnisse: 15 (60%) Patienten erhielten eine lokale Narbenhernienreparation mit Netzaugmentation, während 10 (40%) Patienten eine Netzplastik über die gesamte Wundfläche des Mercedessternschnitts erhielten. Ein Narbenhernienrezidiv trat bei keiner Gruppe signifikant häufiger auf (0% vs. 20%; p=0,150). Auch bei Analyse der Komplikationen, des Hospitalisierungsintervalls sowie des Langzeitverlaufs (Follow up 427±338 d vs. 447±231 d; p=0,542) zeigte sich kein signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerung: Bisher wird für die operative Versorgung einer Narbenhernie nach abdominaler Voroperation die Unterfütterung der gesamten Fasziennarbe empfohlen. Bei Auftreten von Narbenhernien nach Zugang über einen Mercedessternschnitt im Rahmen einer LTX ist ein tailored approach mit einer lokalen Hernioplastik gegenüber dem Eröffnen der gesamten Narbe mit anschließender Netzaugmentation nicht mit einer signifikant erhöhten Komplikations- oder Rezidivrate vergesellschaftet.