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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Therapie von Rezidivleistenhernien, Eigene Erfahrungen und Literaturrecherche

Meeting Abstract

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  • Christine Wurst - Agaplesion Bethesda Krankenhaus Stuttgart, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Matthias C. Raggi - Agaplesion Bethesda Krankenhaus Stuttgart, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch367

doi: 10.3205/16dgch367, urn:nbn:de:0183-16dgch3679

Published: April 21, 2016

© 2016 Wurst et al.
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Einleitung: Mit der Entwicklung neuer Verfahren zur Therapie einer Leistenhernie hat sich im Verlauf auch die Rate an Rezidiven deutlich verringert.

Durch spannungsfreie Verfahren und minimalinvasive Eingriffe konnte die Rezidivrate auf ca. 1% gesenkt werden. Heute stellt sich insbesondere nach vorangegangenen minimal invasiven Eingriffen die Frage, welche Operation im Falle eines Rezidivs Anwendung finden kann und sollte.

Wir haben unsere eigenen Daten dazu ausgewertet und gleichzeitig eine Literaturrecherche durchgeführt.

Material und Methoden: Wir haben unsere eigenen Operationen zwischen 01.09.2000 und 28.09.2015 ausgewertet. Dazu konnten wir auch auf unsere Einträge im deutschen Hernienregister zurückgreifen.

Zudem haben wir eine Datenbankabfrage in Pubmed durchgeführt. (Stichworte: recurrence, reoperation, groin hernia, inguinal hernia) 451 Treffer. Nur ein geringer Teil der Studien beschäftigt sich mit der Frage, welches Verfahren für eine Rezidivoperation sinnvoll und sicher ist.

Ergebnisse: Zwischen September 2000 und September 2015 wurden in unserem Haus 270 Leistenhernienrezidive operativ versorgt. Es wurden 236 erste Rezidive, 30 zweite Rezidive und 4 dritte Rezidive behandelt. 196 Rezidive traten nach einer direkten Naht, 32 Rezidive nach einer ventralen Netzplastik (Lichtenstein) und 42 Rezidive nach einer transabdominellen Hernioplastik (TAPP) auf. Am häufigsten wurden die Rezivoperationen nach mehr als 10 Jahren durchgeführt.

Insgesamt wurden 123 Rezidivhernien mittels TAPP versorgt.

40 Rezidivoperationen nach TAPP wurden erneut mittels transabdomineller präperitonealer Patchplastik versorgt. Nur 2 Rezidive nach TAPP wurden mittels Lichtenstein versorgt.

Dabei lagen die Operationszeiten im Schnitt bei 121 Minuten.

Schlussfolgerung: Die Europäische Herniengesellschaft empfiehlt in ihren Leitlinien die Versorgung von Rezidivhernien je nach Voroperation. Bei zuvor transabdominell präperitoneal versorgten Hernien wird die Versorgung mit einer anterioren Netzplastik (Lichtenstein) empfohlen.

In der Literatur wird die minimalinvasive Technik auf für Rezidivhernien als sicher angesehen. Auch die Rate der erneuten Rezidive ist statistisch geringer.

Untersuchungen zur TAPP nach TAPP gibt es nur sehr wenige. Auch hier scheint keine erhöhte Komplikationsrate, Krankenhausverweildauer oder Rezidivrate zu bestehen.

Möglicherweise ist daher auch die minimalinvasive Versorgung mittels transabdomineller präperitonealer Patchplastik eine gute Alternative. Insbesondere in der Hand erfahrener Chirurgen.