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Management von Lebermetastasen bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST)
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Leber- und peritoneale Metastasen sind die häufigste klinische Manifestation beim metastasierenden GIST. Die Einführung der Therapie mit Tyrosine Kinase Inhibitoren (TKI) hat das Management von GIST radikal geändert. Patienten mit Lebermetastasen können nach TKI-Therapie Kandidaten für eine kurative Resektion werden.
Material und Methoden: Bei 87 Patienten, die innerhalb einer zehnjährigen Periode (2000-2009) an einem GIST behandelt wurden, wurde eine retrospektive Analyse durchgeführt. Die klinischen, makro- und mikroskopischen sowie immunochistochemischen Kriterien wurden analysiert. Eine chirurgische und eine neo- oder adjuvant TKI-Therapie wurden berücksichtigt und das Follow-up ausgewertet.
Ergebnisse: 25 (28.7%) von 87 GIST-Patienten entwickelten Fernmetastasen, 12 (13.8%) davon Lebermetastasen (7 männlich, 5 weiblich). Das Durchschnittalter war 60.5 Jahre (range: 35-75). Die primäre GIST entstanden im Magen (33%) und im Dünndarm (67%). Alle GIST exprimierten CD117 und/oder CD34. Die Lebermetastasen entsanden synchron (n=4) oder metachron (n=8), meistens multiple und in 2/3 der Fälle disseminiert. Alle Patienten wurden mit Imatinib behandelt. In 4 Fällen waren die Lebermetastasen resektable (R0). In Rezidiv- (2/4, 50%) oder Resistenz-Fällen wurden die Patienten mittels Radiofrequenzablation-RFA behandelt und die TKI-Therapie wurde eskaliert (Sunitinib, Nilotinib, Sorafenib). Im Follow-up (mean: 84 Monate; range: 40-145) lag die krankheitsspezifische Mortalität bei 16.6% (2/12); ein Patient ist aus anderem Grund verstorben. Neun Patienten (75%) waren am Leben, 4 frei von Lebermetastasen, 3 ohne und 2 mit Krankheitsprogress.
Schlussfolgerung: Die Leber ist eine häufige metastatische Lokalisation für GIST. Geeignete initiale Diagnostik ist essentiell um eine effektive Kombination von TKI, Chirurgie und interventionellen Methoden zu wählen. Alle Patienten sollten mittels TKI-Therapie vorbehandelt werden und im Falle von Resektabilität sollte eine Operation durchgeführt werden. Bei Rezidiv- oder nicht resektablen Metastasen kann durch interventionelle Therapie (RFA) und/oder Zweit-/Drittlinientherapie eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufs erreicht werden. Allerdings sollten solche Patienten an spezialisierten Zentren mit multimodalen Möglichkeiten behandelt werden.