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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

3D-Laparoskopie und 3D–Thorakoskopie im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • Andreas Schmidt - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Tobias Luithle - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Jörg Fuchs - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch148

doi: 10.3205/16dgch148, urn:nbn:de:0183-16dgch1489

Published: April 21, 2016

© 2016 Schmidt et al.
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Einleitung: Minimal-invasive Eingriffe im Kindesalter bieten bereits bei zweidimensionaler (2D) Sicht viele Vorteile gegenüber dem offenen chirurgischen Vorgehen. Erfahrungen auf dem Gebiet der dreidimensionalen (3D) Laparoskopie und Thorakoskopie bei Kindern sind bisher gering. Ziel einer von uns durchgeführten prospektiven Studie war es Indikationen und Grenzen des 3D-Systems bei minimal-invasiven Eingriffen zu identifizieren.

Material und Methoden: In eine prospektive Qualitätssicherungsstudie zur 3D-Laparoskopie und 3D-Thorakoskopie wurden 22 Kinder eingeschlossen. Für das 3D-Imaging wurden eine Camera Control Unit (CCU), ein 3D-Monitor und eine 3D-TIPCAM® verwendet. Patientendaten, die Einschätzung des Operateurs zur Bildqualität des 3D-Systems und das Auftreten von Beschwerden wie Müdigkeit, Doppelbildern und Verschwommensehen wurden eruiert.

Ergebnisse: Das mediane Alter der Kinder zum Operationszeitpunkt betrug 7,6 Jahre (10 Monate bis 15 Jahre). 8 der 22 Kinder waren 2 Jahre und jünger. Beschwerden und Probleme bei der Umstellung von der 2D- zur 3D-Sicht traten bei den Operateuren nicht in relevantem Maß auf. Schwierigkeiten waren hauptsächlich dem geringen Abstand zwischen Videoendoskop und Operationsgebiet bei kleinen Kindern geschuldet und äußerten sich in reduzierter Bildschärfe, reduziertem Bildkontrast sowie in Akkommodationsproblemen.

Vorteile des 3D-Systems gegenüber dem 2D-System zeigten sich vor allem bei größeren Kindern. Sie resultierten in einer besseren stereoskopischen Tiefenwahrnehmung, einer detaillierteren Darstellung von anatomischen Strukturen und einer Vereinfachung von komplexen Prozeduren wie intrakorporalem Nähen.

Schlussfolgerung: Der mit dem 3D-System verbundene Vorteil der verbesserten Tiefenwahrnehmung und die daraus resultierende Unterstützung des operativen Vorgehens kommt vor allem bei größeren Kindern zum Tragen. Bei kleinen Kindern verringert sich dieser Vorteil durch die reduzierte Bildschärfe und den reduzierten Bildkontrast infolge eines geringen Videoendoskop-Operationssitus-Abstandes.