gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Diagnostik zu hinteren Beckenringfrakturen

Meeting Abstract

  • Jakob V. Nüchtern - Universtätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Unfall-,Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Maximilian Hartel - Universtätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Unfall-,Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Frank Oliver Henes - Universtätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Radiologie, Hamburg, Deutschland
  • Johannes M. Rueger - Universtätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Unfall-,Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Lars G. Großterlinden - Universtätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Unfall-,Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch130

doi: 10.3205/16dgch130, urn:nbn:de:0183-16dgch1303

Published: April 21, 2016

© 2016 Nüchtern et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Vordere und hintere Beckenringfrakturen treten auch bei Niedrigenergie-Trauma aufgrund der demographischen Veränderung und der damit assoziierten Osteoporose häufiger auf. Die Diagnostik der hinteren, oft okkulten Beckenringfrakturen wird diskutiert, da Patienten oft Schmerzen im hinteren Beckenring ohne ersichtliche Frakturzeichen im CT nach Trauma aufweisen.

Das Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es, einen Vergleich der klinischen Untersuchung, der CT als auch des MRs in der Detektion von Frakturen im hinteren Beckenring anzustellen.

Material und Methoden: 60 Patienten mit einer traumatischen frischen vorderen Beckenringfraktur in der Beckenübersicht wurden eingeschlossen. Nach einer fokussierten klinischen Untersuchung des hinteren Beckenrings erhielten alle Patienten eine CT- als auch MRT-Untersuchungen des Beckens.

Ergebnisse: 53 Frauen und 7 Männer mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren, wobei 80% einen osteoporotischen Knochenstatus aufwiesen. 48 Patienten wiesen neben der vorderen Beckenringfraktur auch eine Fraktur im hinteren Beckenring auf.

In 5 Fällen bestätigte sich der klinische Frakturverdacht (83%) im MRT, ohne einen Nachweis im CT. Die klinische Untersuchung und die CT zeigen statistisch keinen Unterschied (p= >0,99).

Im MRT wurden 99% und in der CT 71% der Frakturen nachgewiesen (p=0,003).

Schlussfolgerung: Die Bedeutung der klinischen Untersuchung stellt bei einer Sensitivität von 0,83 neben den Schnittbildgebungen ein wichtiges Diagnostikum dar. Der Goldstandard, das CT ist der klinischen Untersuchung nicht überlegen. Die MRT des Beckens stellte sich in einem Patientenkollektiv mit einem hohen Osteoporoseanteil in der Erfassung von nicht dislozierten Frakturen als überlegen dar. Bei positiven klinischen Zeichen einer hinteren Beckenringfraktur sollte auch bei negativen CT Befund ein MRT in Betracht gezogen werden.