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Ausschlußkriterien für eine Lendenwirbelfraktur bei verletzten Kindern und Jugendlichen – Vorläufige Ergebnisse der KLAus-Studie
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Zur Diagnostik von Frakturen bei Kindern und Jugendlichen gilt die Röntgenuntersuchung als Goldstandard. Im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) ergeben sich allerdings nur geringe Frakturraten. Ziel unserer KLAus (KaiserslauternLendenwirbelfrakturAusschluß)-Studie war es, Ausschlusskriterien für eine Lendenwirbelfraktur bei Kindern und Jugendlichen zu ermitteln, um somit die Röntgenbildgebung in der Notaufnahme reduzieren zu können.
Material und Methoden: In die retrospektive Studie (2005-2014) wurden alle Kinder und Jugendlichen eingeschlossen, welche sich mit einem LWS-Trauma in der Notaufnahme einer Klinik der Maximalversorgung vorstellten und bei denen eine Bildgebung durchgeführt wurde. Die Daten wurden hinsichtlich Anamnese, klinischem Befund und Art der Bildgebung analysiert.
Ergebnisse: Die Frakturrate beim konventionellen Röntgen lag unter 1%. Zudem zeigen die vorläufigen Ergebnisse, dass die anamnestischen Parameter „verzögerte Vorstellung“ in Verbindung mit einem „Niedrigenergietrauma“ eine Lendenwirbelfraktur quasi ausschließen können.
Schlussfolgerung: Die konventionelle Röntgenbildgebung der LWS bei verletzten Kindern und Jugendlichen zeigt eine geringe Effektivität in einer strahlensensiblen Körperregion. In Zusammenschau der niedrigen Frakturrate sowie der zu erwartenden meist stabilen Bruchform sollten auf der Basis von Anamnese und klinischem Befund mit den Eltern alternative Behandlungspfade (Verlaufskontrolle/Kernspintomographie) erörtert werden.Die Entwicklung einer klinischen Entscheidungshilfe vergleichbar mit der Canadian C-spine Rule erscheint auf der Basis der erhobenen Daten möglich zu sein.