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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Retrospektive Analyse von 1012 Hauttumoren der Kopf Hals Region in Kiel, Schleswig Holstein

Meeting Abstract

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  • Bernhard Moser - UKSH Kiel, Kopf Hals Chirurgie, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch087

doi: 10.3205/16dgch087, urn:nbn:de:0183-16dgch0875

Published: April 21, 2016

© 2016 Moser.
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Einleitung: Bösartige Tumoren der Haut sind mit steigender Häufigkeit die größte Gruppe maligner Erkrankungen. Das Basalzellkarzinom stellt in Deutschland mit einer Inzidenz von ca. 150/100000 pro Jahr im Vergleich zum Plattenepithelkarzinom der Haut (75/100000) und zum malignen Melanom (13/100000) deutlich die größte Gruppe dar.

Ziel dieser Studie war es, das Krankengut der letzten 10 Jahre an unserer Abteilung retrospektiv auf alle Hauttumore der Kopf- Halsregion zu untersuchen und mit aktuellen epidemiologischen Daten der Literatur zu vergleichen.

Material und Methoden: Verglichen wurden die ICD Kodierungen C00 (Lippenkarzinom), C43 (malignes Melanom Haut), C44 (Basalzellkarzinom), C76 (Spinaliom), D03 (Melanoma in situ) und D04 (Carcinoma in situ) untereinander, sowie die Geschlechterverteilung, das Alter und das Jahr der Neuerkrankung. Die Ergebnisse wurden in Prozenten dargestellt und miteinander verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1012 Neuerkrankungen im Kopf- Halsbereich registriert. Davon waren 587 Männer (58%) und 425 Frauen (42%) betroffen. Das Basalzellkarzinom war mit 682 Fällen (68%) der häufigste Hauttumor, gefolgt vom Plattenepithelkarzinom der Haut mit 292 (30%) Fällen. Das maligne Melanom der Haut konnte am seltensten in dieser Untersuchungsgruppe mit 23 (0,023%) Fällen registriert werden. Das Carcinoma in situ sowie das Melanoma in situ stellten ebenfalls eine sehr kleine Fallzahl mit insgesamt nur 15 von 1012 (0,01%) dar.

Das Basalzellkarzinom trat in beiden Geschlechtern zu fast gleichen Teilen auf (54% der Männer und 46% der Frauen). Das Spinaliom wurde unabhängig von der Lokalisation bei 67% der Männer deutlich mehr als bei Frauen mit 34% diagnostiziert. Die Lippenregion stellte mit 65% die häufigste Lokalisation dar. 76% der malignen Melanome der Haut im Kopf- Halsbereich traten bei Frauen auf.

Es konnte insgesamt ein sehr deutlicher Anstieg der Neuerkrankungsrate mit steigendem Lebensalter festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Das Basalzellkarzinom im Gesichtsbereich ist etwas mehr als doppelt so häufig wie das Plattenepithelkarzinom der Haut, wobei die Inzidenz für eine Neuerkrankung beider Tumorentitäten ab dem 50. Lebensjahr sehr deutlich ansteigt. Die Geschlechterverteilung des Basalzellkarzinoms ist nahezu gleich. Lippenkarzinome sind die häufigsten Spinaliome im Gesichtsbereich und treten bei Männern doppelt so häufig auf als bei Frauen. Das Melanom ist insgesamt sehr selten und betrifft meistens ältere Frauen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen sich mit den in der aktuellen Literatur beschriebenen Verteilungsverhältnissen von Hauttumoren vergleichen, wobei das Verhältnis Basalzellkarzinom zu Spinaliom in unserem Patientengut zu Gunsten der Plattenepithelkarzinome höher liegt als in der Literatur beschrieben.