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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Vergleich perioperativer Daten nach offener, laparoskopischer und roboter-assistierter Leberteilresektion

Meeting Abstract

  • Maximilian Brunner - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Aristotelis Perrakis - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Roland Croner - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch054

doi: 10.3205/16dgch054, urn:nbn:de:0183-16dgch0541

Published: April 21, 2016

© 2016 Brunner et al.
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Einleitung: Minimal-invasive Techniken spielen heutzutage weltweit in der Leberchirurgie eine bedeutende Rolle. Unklar ist hierbei der Zugewinn durch Roboter-assistierte Verfahren. Wir haben in einem Vergleich zwischen offenen, konventionell-laparoskopischen und Roboter-assistierten Leberteilresektionen an einem einzelnen Zentrum den Stellenwert der Methoden evaluiert.

Material und Methoden: Von Januar 2011 bis Juli 2015 wurde bei insgesamt 82 Patienten an der Universitätsklinik Erlangen eine anatomische Leberteilresektion (ein bis maximal drei Lebersegmente) offen oder minimal-invasiv durchgeführt. Die klinischen Daten wurden prospektiv erfasst. Morbidität, Mortalität sowie perioperative Daten wurden im Vergleich der Methoden retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: Von den 82 Patienten wurden 53 offen (OR), 19 laparoskopisch (LAP) und 10 Roboter-assistiert (RA) operiert. Es ergaben sich zwischen den drei Gruppen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, ASA-Score, Anzahl der resezierten Lebersegmente sowie Gewicht des Resektats. Die minimal-invasiven Operationen wiesen jedoch einen signifikant niedrigeren intraoperativen Blutverlust auf (LAP: 356 ml, RA: 306 ml, OR: 903 ml, p = 0,001). Zudem zeigte sich eine signifikant kürzere postoperative Krankenhausaufenthaltsdauer in der minimal-invasiven Gruppe (LAP: 7,6 Tage, RA: 7,3 Tage) gegenüber den offen operierten Patienten (10,4 Tage) (p = 0,004). In der Roboter-assistierten Gruppe bestand im Vergleich zu den Patienten mit offener Operation eine signifikant längere Operationszeit (RA: 321 min, OR: 186 min, p = 0,000). Die postoperative Morbidität und Mortalität zeigte zwischen den drei Gruppen keinen signifikanten Unterschied. Alle minimal-invasiv operierten Patienten wiesen einen R0-Status in der postoperativen Histologie auf. Im postoperativen Verlauf lagen bei den minimal-invasiv operierten Patienten tendenziell sowohl ein niedrigeres Schmerzlevel als auch niedrigere postoperative Leberwerten im Blut vor. Diese Unterschiede waren ab dem vierten postoperativen Tag nicht mehr vorhanden.

Schlussfolgerung: Die minimal-invasiven Techniken stellen in der Leberchirurgie im Vergleich zu der offenen Operation sichere und onkologisch gleichwertige Methoden dar. Neben den bekannten Vorteilen der minimal-invasiven Chirurgie profitieren die Patienten von einem geringerem intraoperativen Blutverlust und eventuell einem geringeren Lebertrauma. Davon profitieren vor allem Patienten mit relevanten Komorbiditäten. Roboter-basierte Verfahren sind hierbei der konventionellen Laparoskopie gleichwertig.