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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Klinische Erfahrungen mit der neu entwickelten Rhombusplatte bei der Versorgung von Unterkiefer-Gelenkfortsatzfrakturen über intraorale Zugänge mit endoskopischer Assistenz

Meeting Abstract

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  • Henry Leonhardt - Universitätsklinikum Dresden, MKG-Chirurgie, Dresden, Deutschland
  • Günter Lauer - Universitätsklinikum Dresden, MKG-Chirurgie, Dresden, Deutschland
  • Dominik Haim - Universitätsklinikum Dresden, MKG-Chirurgie, Dresden, Deutschland
  • Alexander Nowak - Universitätsklinikum Dresden, MKG-Chirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch007

doi: 10.3205/16dgch007, urn:nbn:de:0183-16dgch0075

Published: April 21, 2016

© 2016 Leonhardt et al.
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Einleitung: Zur einfacheren Versorgung von Gelenkfortsatzfrakturen wurde speziell für den intraoralen Zugang mit endoskopischer Assistenz die Rhombusplatte entwickelt. Wir berichten über Design, Handhabung und Ergebnisse der klinischen Anwendung.

Material und Methoden: Die Rhombusplatte (Fa. Martin, Tuttlingen, Deutschland) wurde für die stabile 3-dimensionale Fixierung von Gelenkfortsatzfrakturen mit nur einer Platte entworfen. Der obere Teil der Platte dient mit zwei Löchern zur Fixierung des Gelenkfragments. Im unteren Anteil hat die Platte 3 Löcher zur Fixierung am Unterkieferfragment. Dadurch können auch extrem steil verlaufende Gelenkfortsatzfrakturen mit mindestens 2 Schrauben auf jeder Seite fixiert werden, ohne die Platte in eine biomechanisch ungünstige Situation zu drehen. Zusätzlich kann über das unterste Loch die reponierte Fraktur mit einem speziellen Haken gehalten werden, was das intraorale Handling erleichtert. Es stehen eine Gleitlochvariante und eine Rhombusplatte mit Locking-System zur Verfügung.

Ergebnisse: Die Handhabung der Platte über den Endoskop-assistierten intraoralen Zugang wird beschrieben. Das Design der Platte unterstützt die stabile 3-dimensionale Fixierung von Gelenkfortsatzfrakturen, obwohl beim intraoralen Zugang wenig Platz zur Verfügung steht und die biomechanisch günstige Position an der Hinterkante der Mandibula nicht immer zu erreichen ist. Seit Mai 2012 wurden bei 78 Patienten Gelenkfortsatzfrakturen mit dieser Platte versorgt. 53 Patienten mit insgesamt 56 Gelenkfortsatzfrakturen wurden über intraorale Zugänge operiert. Postoperativ zeigten sich funktionell stabile Ergebnisse mit guter Beweglichkeit des Unterkiefers und einer durchschnittlichen Mundöffnung von 4,2 cm nach 6 Monaten. Lediglich bei 6 Patienten wurden Komplikationen beobachtet, die detailliert beschrieben werden. Ein Plattenbruch trat nicht auf.

Schlussfolgerung: Die Anwendung der neu konzipierten Rhombusplatte über einen Endoskop assistierten intraoralen Zugang ist ein sicheres Verfahren zur operativen Behandlung von Gelenkfortsatzfrakturen, wodurch gute funktionelle und ästhetische Ergebnisse erzielt werden.