gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Vergleich zweier Methoden zum Absetzen der Appendix bei der single-incision endochirurgischen Appendektomie: Clip oder Stapler?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Oliver Muensterer - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Lena Perger - Scott & White Temple Pediatric Specialty Clinic, Baylor Scott & White, Temple, TX 76502, USA
  • Samir Pandya - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch614

doi: 10.3205/15dgch614, urn:nbn:de:0183-15dgch6140

Published: April 24, 2015

© 2015 Muensterer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Seit ca 5 Jahren führen wir Appendektomien routinemäßig in single-incision endochirurgischer Technik durch. Dabei verwendeten wir bis vor kurzem ausschließlich ein 12mm Klammernahtgerät. Seit einem Jahr benutzen wir dazu auch Polyethyleneclips, die mit einem wiederverwertbaren, sterilisierbaren Instrument eingebracht werden können. In der Regel werden dabei 3 clips an der Basis der Appendix plaziert. Daraufhin wird diese mit der endochirurgischen Schere durchtrennt, so dass 2 Clips in situ verbleiben. In dieser Studie vergleichen wir die zwei Methoden in Bezug auf Komplikationen, postoperative Ergebnisse, Materialkosten, und den bei der Operation entstandenen Abfall.

Material und Methoden: Wir verglichen retrospektiv alle Appendektomien, die von uns innerhalb der letzten 12 Monate mit Polyethyleneclips durchgeführt wurden, mit einer entsprechenden Kohorte von Patienten im Vorjahr, bei denen das Klammernahtgerät zum Einsatz kam. Daten über die demographischen Details der Patienten, der Operationszeiten, des Ausbildungsniveaus des Operatieurs, des Blutverlusts, der aufgetretenen Komplikationen und des Verlaufes wurden analysiert. Die Kosten der jeweiligen Methoden und der dabei produzierten Menge an Abfall wurden verglichen.

Ergebnisse: Jede Gruppe enthielt 50 Patienten. Knapp zwei Drittel der Patienten wurden wegen akuter Appendizitis operiert, ein Viertel wegen perforierter Appendizitis und beim Rest wurde eine Intervallappendektomie durchgeführt. Die Verteilung auf beide Methoden war annähernd gleich. Bei 10 von 12 perforierten Fällen in der Clipgruppe wurde intraoperativ vom Clip zum Klammernahtgerät konvertiert. Die Operationszeit was mit 52 (30-92) Minuten beim Polyethelyeneclip in etwa vergleichbar zum Klammernahtgerät mit 48 (25-96) Minuten. Alle Eingriffe wurden von Assistenten im 1. bis zum 4. Lehrjahr durchgeführt. Es gab keine intraoperativen Komplikationen. Die Kosten für die Polyethyleneclips lagen bei US$ 5,40, während sich die Kosten des Klammernahtgerätes auf US$ 330 beliefen. Bei der Verwendung der Clips wurden 0,4g Papier und 9,8g Plastik als Abfall generiert, während beim Einsatz des Klammernahtgerätes 12,9g Papier, 381g Plastik, und 582g Metall weggeworfen wurden.

Schlussfolgerung: Bei der akuten Appendizitis ist die Anwendung von Polyethyleneclips ohne offensichtliche Nachteile sowohl ökonomisch wie auch ökologisch sinnvoll. In den meisten Fällen von perforierter Appendizitis sind Polyethyleneclips wegen des Kalibers der ödematös verdickten Basis nicht anwendbar.