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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Verwendung von plastisch-rekonstruktiven Operationstechniken zur Defektdeckung von ausgedehnten Schädelbasisdefekten

Meeting Abstract

  • Felix Julian Paprottka - Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Klinik für Plastisch-Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg, Deutschland
  • Nicco Krezdorn - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Hannover, Deutschland
  • Ramin Ipaktchi - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Hannover, Deutschland
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch591

doi: 10.3205/15dgch591, urn:nbn:de:0183-15dgch5911

Published: April 24, 2015

© 2015 Paprottka et al.
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Text

Einleitung: Ausgedehnte Schädelbasisdefekte stellen den behandelnden Chirurgen vor große Herausforderungen. Um eine nachhaltige Wiederherstellung der Funktion und Ästhetik in diesem sensiblen Bereich zu erreichen, müssen die betroffenen Patienten oft eine Vielzahl an langwierigen Operationen über sich ergehen lassen. Schädelbasisdefekte entstehen hauptsächlich als Folge von traumatologischen Ereignissen, iatrogenen Prozessen oder nach umfangreicher Tumorresektion. Zur Defektdeckung kommen freie Lappenplastiken zum Einsatz – hierbei ist ein hohes Maß an mikrochirurgischer Erfahrung essentiell.

Material und Methoden: Von 2008 bis 2014 wurden 9 Patienten mit ausgeprägten Schädelbasisdefekten in unserer Klinik chirurgisch therapiert (n=9). Im Rahmen der plastisch-rekonstruktiven Defektdeckung wurden 4 Patienten mit Latissimus dorsi Lappenplastiken, 2 Patienten mit Latissimus dorsi plus Skapula Lappenplastiken, 2 Patienten mit Rectus Abdominis Lappenplastiken und 1 Patient mit einer Omentum-Lappenplastik versorgt. Das durchschnittliche postoperative Nachsorgeintervall betrug 2,3 Jahre (SD: +/- 2,2 Jahre / Range: 0,5 - 4,5 Jahre). Die ausgedehnten Schädelbasisdefekte wurden durch Osteosarkome, ein Plattenepithelkarzinom des Gehörgangs, durch einen malignen peripheren Nervenscheidentumor des Nervus facialis, ein adenozystisches Karzinom, einen in suizidaler Absicht verübten Kopfschuss und eine Kraniektomie nach Hirnblutung hervorgerufen.

Ergebnisse: In allen Fällen konnte eine abschließende chirurgische Behandlung der vorliegenden Schädelbasisdefekten durch die Verwendung von freien Lappenplastiken herbeigeführt werden – durchschnittliche Operationsdauer: 5 Stunden (+/- 1 h) für Latissimus dorsi Lappenplastiken. Primäres Zielkriterium sind Lebensqualität und Überlebensrate der versorgten Patienten – keiner der Patienten verstarb während der angegebenen Nachsorgeintervalls. Des Weiteren erfolgt eine detaillierte Beschreibung der einzelnen angewandten Operationstechniken.

Schlussfolgerung: Plastisch-chirurgischen Defektdeckungen von ausgedehnten Schädelbasisdefekten stellen eine effiziente und effektive Behandlungsoption dar. Mit angepassten freien Lappenplastiken können komplexe Haut- und Weichteildefekte an der Schädelbasis erfolgreich versorgt werden. Das Wiedererlangen von Lebensqualität seitens der betroffenen Patienten hat dabei oberste Priorität. Die Erfolgsrate der chirurgischen Versorgung muss anhand des vorliegenden Patientenfalls spezifisch beurteilt werden.

Abbildung 1 [Abb. 1]