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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Laparoskopische Pyloromyotomie – Sicher, schnell, manchmal „tricky“

Meeting Abstract

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  • Ralf-Bodo Tröbs - Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinderchirurgie, Herne, Deutschland
  • Cornelia van Tuil - Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinderchirurgie, Herne, Deutschland
  • Micha Bahr - Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinderchirurgie, Herne, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch569

doi: 10.3205/15dgch569, urn:nbn:de:0183-15dgch5694

Published: April 24, 2015

© 2015 Tröbs et al.
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Einleitung: Die Prävalenz der infantilen hypertrophen Pylorusstenose (IHPS) lag in den Jahren 2000 bis 2008 bei 2,29 pro 1000 Lebendgeborene [1]. In vielen Kinderchirugien verdrängte die laparoskopische Pyloromyotomie (LPM) die offene Operation. Die Eleganz der Methode, die Bedeutung für die kinderchirurgische Ausbildung sowie Vorteile für den Säugling prädestinieren die Methode [2]. Rückblickend untersuchen wir unsere „Fehlschläge“.

Material und Methoden: Wir identifizierten mittels des OPS-Kodes 5-432 alle Neugeborenen und Säuglinge im Alter bis zu 4 Monaten, die wir zwischen 2007 und Juni 2014 operierten. Ausgewertet wurden die Operationsberichte und -protokolle sowie Krankenunterlagen.

Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden jährlich zwischen 27 und 31 Kinder pro Jahr operiert (gesamt 150). Nach zunächst komplikationsfreier Einführung der Methode ab 2009 ereigneten sich in den Jahren 2013/14 insgesamt 4 „major“-Komplikationen (2,5%): 3 Mukosa-Perforationen die intraoperativ erkannt und behoben wurden sowie 1 inkomplette Myotomie mit Erfordernis einer Zweitoperation. Die betroffenen Säuglinge unterschieden sich in ihren Körpermaßen nicht von einer Kontrollgruppe. Als Operateure waren FachärztInnen sowie ÄrzteInnen in Weiterbildung im gleiche Maße beteiligt. Die Komplikationen ereigneten sich im Zusammenhang mit dem Anlernen von AIW sowie personeller Veränderungen. Die Krankenhaus-Verweildauern der betroffener Kinder betrugen zwischen 5 und 10 Tagen. Nach einer zwischenzeitlich komplikationsbelasteten Phase ist die Methode nunmehr wieder „sicher“.

Schlussfolgerung: Mit einem 2.5%-Anteil großer Komplikationen erreichten wir insgesamt eine ausgezeichnete Prozessqualität [3]. Äußere Umstande führten jedoch zu temporären Problemen. Neben der Trainingskurve sind nachfolgende Maßnahmen hilfreich: Anzeichnen der Inzisionslinie mit monopolarem Haken, Limitierung der eingestellten elektrischen Leistung und die Vermeidung von Nachinzisionen bei unzureichender anfänglicher Einschneidung der Pylorusmuskulatur.


Literatur

1.
de Laffolie J, Turial S, Heckmann M, Zimmer KP, Schier F. Decline in infantile hypertrophic pyloric stenosis in Germany in 2000-2008. Pediatrics. 2012 Apr;129(4):e901-6. DOI: 10.1542/peds.2011-2845 External link
2.
Sola JE, Neville HL. Laparoscopic vs open pyloromyotomy: a systematic review and meta-analysis. J Pediatr Surg. 2009 Aug;44(8):1631-7. DOI: 10.1016/j.jpedsurg.2009.04.001 External link
3.
Ford A, Hutson J, Coventry BJ. Open/laparoscopic pyloromyotomy for pyloric stenosis. In: Coventry J, Hrsg. Pediatric surgery. Springer; 2014. S. 38-42.