Article
Multimodale Lasertherapie in der Behandlung vaskulärer Malformationen des Kopf-Hals-Bereiches
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2015 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Angeborene vaskuläre Malformationen (VM) treten mit einer Prävalenz von 1,2 bis 1,5 % in der Normalbevölkerung auf. In der klinischen Routine hat sich bei uns ihre Einteilung nach einer modifizierten Form der „Hamburger Klassifikation“ bewährt. Hierbei unterscheiden wir überwiegend arterielle, venöse, lymphatische und kapilläre Malformationen, sowie gemischte VM.
Neben chirurgischen und interventionell radiologischen Verfahren, hat sich die Laserbehandlung als herausragende Behandlungsoption etabliert.
Material und Methoden: Wir haben in den letzten 13 Jahren in unserer Abteilung 4.831 Behandlungen an 1.227 Patienten im Kopf-Hals-Bereich durchgeführt (Differenzierung siehe Tabelle 1 [Tab. 1]), hierbei überwogen die kapillären und venösen Befunde.
Entsprechend der Tiefe der Gewebeinfiltration, kommen bei kapillären VM Oberflächenlaser (blitzlampengepumpter Farbstofflaser, gepulster Nd:YAG-Laser, KTP-Laser) zum Einsatz, die Auswahl der Laser und der Behandlungsparameter sind dabei abhängig von der Gefäßdichte und den Gefäßdurchmessern.
Bei venösen und lymphatischen VM überwiegt der Einsatz des continous wave Nd:YAG-Lasers, in transkutaner Anwendung unter Eiswürfelschutz der Haut, sowie interstitieller Anwendung mittels bare fibre, nach Punktion der Läsion (ITT: Interstitielle Thermo Therapie) Bei großcystischen lymphatischen VM ergänzen wir die Lasertherapie durch Instillation des Sklerosans OK 432 (Picibanil®). Pharyngeale, laryngeale und tracheale VM werden mittels starrer und/oder flexibler Endoskopie dargestellt und durch direkte Koagulation via bare fibre behandelt.
Arterielle VM können ebenfalls multimodal mit dem Nd:YAG-Laser angegangen werden, hier ist häufig eine Kombination mit der radiologischen Embolisation erforderlich.
Ergebnisse: Entsprechend der Genese einer VM, ist eine vollständige Beseitigung im Sinne einer Heilung nur in seltenen Ausnahmefällen möglich.
Bei nahezu allen Patienten konnte jedoch eine signifikante Reduktion der Beschwerdesymptomatik erzielt werden. Vorbestehende Komplikationen, wie Blutungen und häufig rezidivierende Infektionen konnten verhindert oder zumindest deutlich reduziert werden. Bei keinem Patienten mit laryngealer oder trachealer Beteiligung war die Anlage eines Tracheostomas erforderlich. Die Patienten profitieren von der Verbesserung des Erscheinungsbildes.
Schlussfolgerung: Die multimodale Lasertherapie stellt eine wertvolle Komponente in der Behandlung vaskulärer Malformationen des Kopf-Hals-Bereiches dar.
Eingriffshäufigkeiten nach vorherrschendem Gefäßtyp