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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Routinemäßiger Einsatz von modernen endovaskulären Aortenprothesen bei abdominellem Aortenaneurysma (AAA): Ergebnisse einer prospektiven Evaluationsstudie unter Berücksichtigung der perioperativen Komplikationen

Meeting Abstract

  • Susanne Rodenbach - Klinik für Gefäßchirugie und Phlebologie Elisabeth KH Essen, Essen, Deutschland
  • Achmed Soliman - Klinik für Gefäßchirugie und Phlebologie Elisabeth KH Essen, Essen, Deutschland
  • Jens Schulte-Herbrüggen - Klinik für Gefäßchirugie und Phlebologie Elisabeth KH Essen, Essen, Deutschland
  • Johannes Hoffmann - Klinik für Gefäßchirurgie Elisabeth KH, Essen, Deutschland; Sektion Gefäßchirurgie, Uniklinikum Essen, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch438

doi: 10.3205/15dgch438, urn:nbn:de:0183-15dgch4384

Published: April 24, 2015

© 2015 Rodenbach et al.
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Text

Einleitung: Die endovaskuläre Aortenchirurgie (EVAR) hat die Behandlung des infrarenalen Aortenaneurysmas revolutioniert. Seit der Einführung durch Parodi haben sich deutliche Verbesserungen im Stentgraft Design und in der Qualität der Prothesen ergeben, die in einer Verbesserung der Ergebnisse resultieren könnten. Ziel dieser Untersuchung war es, über einen 5- Jahreszeitraum prospektiv die Ergebnisse dieser Therapie in der klinischen Routine zu charakterisieren.

Material und Methoden: Insgesamt wurden konsekutiv alle Patienten mit EVAR seit 1.1.2008 bis 1.1.2013 (n=328 Patienten) bei symptomatischem oder asymptomatischem infrarenalem BAA (295 Männer und 33 Frauen) mittleres Alter 73 Jahre (50-97 Jahre) in die Beobachtungsstudie eingeschlossen. Die Eingriffe erfolgten in Allgemeinanästhesie. Es erfolgte eine Hydrocortison-prophylaxe perioperativ. Die Evaluation der Ergebnisse erfolgte anhand der Akten mit einem papierbezogenen Fragebogen, der prospektiv ausgefüllt wurde. Die Patienten wurden leitliniengerecht nachuntersucht.

Ergebnisse: Folgende Risikofaktoren/ Nebendiagnosen waren zu verzeichnen: Arterielle Hypertonie 85%, Fettstoffwechselstörung 69%, KHK 43%, Diabetes mellitus 17%, Nikotin 39%. Es waren 85,7% asymptomatisch, symptomatisch waren 14,9% und rupturiert 4,6% (n=15). Im Mittelwert bestand ein maximaler Durchmesser infrarenal von 57 mm bei der Operation. Postoperativ erfolgte eine Kontroll-CTA in 91,2% der Fälle. Hierbei zeigte sich folgende Endoleak Raten: 1,8% I a/b, 11, 0% II a, 8,8% II b, 2,7% III a. 11 Patienten hatten Endoleckagen in 2 Positionen und wurden doppelt aufgeführt. Im Gesamtkollektiv zeigten sich insgesamt 13,4% Wundheilungsstörungen im Bereich der Leisten wovon die Hälfte revidiert werden mussten. Postoperative Prothesenschenkel-Frühverschlüsse traten in 3,6% auf. Die 30 Tage Letalität betrug 2,7% (9 Patienten, davon 5 bei rupturiertem BAA).

Schlussfolgerung: Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die endovaskuläre Aortenchirurgie in der klinischen Routine bei entsprechender Expertise mit einer geringen Komplikationsrate und niedriger 30 Tage Letalität (2,7%) trotz Inklusion von rupturierten AAA durchgeführt werden kann. Die Endoleckage Rate erscheint niedriger als in der Literatur angegeben trotz eines follow up von über 90% mittels postoperativer CT Angiographie. Dies erscheint insbesondere vor dem Hintergrund der Versorgung von fast einem Fünftel der Patienten im symptomatischen und rupturiertem Stadium, also unter Notfallbedingungen, beachtlich. Aus diesem Grund werden an unserer Klinik über 90% der Aorteneingriffe endovaskulär durchgeführt.