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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Sakroplastie: C-Bogen kontrolliert oder CT gesteuert?

Meeting Abstract

  • Axel Prokop - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland
  • Reimer Andresesn - Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide, Institut für Diagnostik und interventionelle Radiologie, Heide, Deutschland
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch386

doi: 10.3205/15dgch386, urn:nbn:de:0183-15dgch3862

Published: April 24, 2015

© 2015 Prokop et al.
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Text

Einleitung: Sakruminsuffiziensfrakturen werden häufig übersehen und führen zu starken therapierefraktären Schmerzen. Die Fraktur stellt sich nur im MRT da. Mit der Sakroplastie steht eine Methode zur Verfügung die Brüche nach Ballonkyphoplastie mit Zement zu fixieren. Fragestellung: Können Schmerzen mit der Methode gelindert werden und bringt die CT-gesteuerte Zementapplikation weniger Paravasate und Komplikationen als die C-Arm kontrollierte Technik?

Material und Methoden: In einer retrospektive Multicenter Studie wurden 46 Patienten (41 Frauen, 5 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren von 2 Therapeuten sakroplastiert. 25 Patienten wurden CT gesteuert und 21 C-Arm kontrolliert behandelt. Die Schmerzen wurden nach der visuellen Analogskala bewertet. Das Follow up betrug 6 Monate. 2 Patienten aus der CT Gruppe verstarben im Verlauf an Lungenerkrankung und Schlaganfall unabhängig von der Operation.

Ergebnisse: Die mittlere Versorgungszeit betrug 35 Minuten und die postinterventionelle Krankenhausliegezeit 4 Tage. Die Schmerzen konnten mit der CT gesteuerten Technik von präoperativ 8,8+0,7 auf postoperativ 2,6+0,6 (p<.01) und mit der C-Bogen gesteuerten Technik von präoperativ 8,2+1,0 auf postoperativ 2,2+1,4 (p<.01) gesenkt werden. Bei der CT gesteuerten Technik kam es zu keinen Zementparavasaten (0 von 25=0%), während es bei der C-Bogen gesteuerten Technik zu 6 asymptomatischen Paravasaten, einem ventralen Paravasat mit Vulvitis und Scheidentrockenheit und einem symptomatischen Zementparavasat in die Wurzel L5/S1 mit persisitierender Fussheberschwäche Kraftgrad 4/5 kam (8 von 21=38%). Zusätzlich kam es zu zwei Verletzungen der A.glutea superior mit Hämatomen im Punktionsgebiet, von denen eins operativ ausgeräumt wurde.

Schlussfolgerung: Die Sakroplastie führt bei Sakruminsuffizienzfrakturen zu verlässlich zur signifikanten Schmerzreduktion. Bei der C-Bogen kontrollierten Technik sind Zementpravasate und Komplikation aber häufiger als bei der CT gesteuerten Technik.

Abbildung 1 [Abb. 1]