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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Dunbar-Syndrom: Laparoskopische Resektion des Ligamentum arcuatum

Meeting Abstract

  • Carlo Jung - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Martin Hoffmann - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Tobias Keck - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • David Ellebrecht - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch276

doi: 10.3205/15dgch276, urn:nbn:de:0183-15dgch2761

Published: April 24, 2015

© 2015 Jung et al.
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Text

Einleitung: Das Dunbar-Syndrom resultiert aus der Kompression des Truncus coeliacus an seinem Ursprung durch das Ligamentum arcuatum. Die Patienten klagen über postprandiale Schmerzen, Gewichtsverlust und seltener über ein abdominelles Strömungsgeräusch. Die Diagnosestellung wird häufig durch abdominelle Komorbiditäten erschwert oder die Beschwerden fälschlicherweise einem psychiatrischen Krankheitsbild zugeschrieben.

Durch chirurgische Spaltung des Ligaments alleine oder in Kombination mit Angioplastie kann das Dunbar Syndrom jedoch erfolgreich therapiert werden. Im Folgenden stellen wir das Operationsvideo - Video einer laparoskopischen Spaltung des Lig. arcuatum vor.

Material und Methoden: Wir präsentieren den Fall einer 60 jährigen Patientin mit seit mehreren Jahren bestehenden gürtelförmig ausstrahlenden, krampfartigen abdominellen Schmerzen. Angiographisch zeigte sich eine 60%ige Abgangsstenose des Truncus coeliacus ca. 1cm hinter dem Ostium. Kurzfristige Linderung erfuhr die Patientin bisher nur durch Einnahme von Isosorbitmononitrat p.o. .

Operativ wird laparoskopisch über das Omentum minus Richtung Truncus coeliacus vorgegangen. Nach Lymphadenektomie am Pankreasoberrand erfolgt die Darstellung der A. hepatica communis und weitere Präparation des Truncus mit Lig. arcuatum und konsekutiv dessen Spaltung.

Ergebnisse: Postoperativ war die Schmerzsymptomatik der Patientin regredient. Insbesondere die postprandialen Schmerzen traten nicht mehr auf. In der postoperativ durchgeführten Angiographie zeigte sich eine signifikante Reduktion der Stenosierung. Perioperative Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Der laparoskopische Zugangsweg zum Lig. arcuatum über das Omentum minus stellt eine komplikationsarme minimal-invasive Option zur Behandlung des Dunbar-Syndroms dar. Der Zugang ermöglicht bei entsprechender Expertise einen sehr guten Überblick über die relevanten anatomischen Strukturen: Aorta, Truncus coeliacus und Lig. arcuatum.