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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Histopathologie der Übergangszone beim M. Hirschsprung

Meeting Abstract

  • Stefan Gfroerer - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Klinik für Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Anna Braczynski - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Edinger Institut, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Patrick Harter - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Edinger Institut, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Michel Mittelbronn - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Edinger Institut, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Udo Rolle - Universitätsklinikum der Goethe-Universität, Klinik für Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch261

doi: 10.3205/15dgch261, urn:nbn:de:0183-15dgch2611

Published: April 24, 2015

© 2015 Gfroerer et al.
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Text

Einleitung: Die vollständige Resektion der Übergangszone bei der Korrekturoperation des Morbus Hirschsprung ist von zentraler Bedeutung für die postoperative Funktion des Darmes. Die typischen Merkmale der Übergangszone sind Hypo- bzw. Dysganglionose und die pathologische, cholinerge Innervation der Lamina mucosa und Tela submucosa. Es ist jedoch bisher noch nicht vollständig geklärt, in welchem Zusammenhang das Ausmaß der Störung der intrinsischen Innervation (Plexus myentericus/Plexus submucosus) und der extrinsischen Innervation (Nervenfasern in Mucosa und Submucosa) stehen.

Das Ziel der vorliegenden Studie war es, das Verhältnis zwischen Dysganglionose bzw. der Ausprägung einer normalen Innervation der jeweiligen Plexus und der pathologischen cholinergen Innervation der Lamina mucosa und Tela submucosa zu untersuchen.

Material und Methoden: Komplette Resektionspräparate des aganglionären Darms und der Übergangszone (Schnittpräparate und Swiss rol Präparate) wurden mittels HE-Histologie und Enzymhistochemie (AChE, LDH, SDH, NADH) untersucht. Die Färbeergebnisse wurden von zwei unabhängigen Untersuchern beurteilt. Es wurde jeweils ein ACHE-Score erhoben (0-3; keine, milde, moderate, starke ACHE-Positivität.

Ergebnisse: Es wurden 11 Rektumresektate von klassischen HD in die Untersuchungen eingeschlossen. Das Alter der Patienten lag zwischen 27 und 399 Tage. Basis für die Beurteilung war der ACHE-Score. In Arealen ohne ACHE-Positivität (ACHE-Score 0) der Lamina propria lag der Mittelwert bei 17 Ganglienzellen (GZ)/ 1mm. Ein ACHE Score 1 mit milder ACHE Positivität zeigte im Mittel 6 GZ. Bei einem ACHE Score 2 oder 3 waren keine GZ im Plexus myentericus nachweisbar. Das p-Wert des nicht-parametrische Wilcoxon-Test war signifikant für ACHE Score 0 gegen 2 und 3 und 1 gegen 2.

Schlussfolgerung: Der deutliche histochemische Nachweis ACHE-positiver Fasern in der Lamina propria ist in der Regel mit einem Fehlen von Ganglionzellen im Plexus submucosus und Plexus myentericus assoziiert. Demgegenüber war die Abwesenheit einer cholinergen Fehlinnervation nicht immer mit einer normalen Ganglienzellinnervation verbunden.